Mit einem Neujahrskonzert feierte am 28. Januar 2017 das deutsche Konsulat in Oppeln nicht nur die deutsch-polnische Freundschaft, sondern auch sich selbst. Denn seit mittlerweile 25 Jahren gibt es in Oppeln das deutsche Konsulat.
Der Ort mit der wohl besten Akustik in Oppeln: die Philharmonie. Auf der Bühne ein deutsch-polnisches Orchester aus über 100 Musikschülern vom Willigis Gymnasium in Mainz und der Oppelner Chopin-Musikschule.
Dirigentin Hannelore Swartman aus Mainz hatte nach mehr als einem Vierteljahrhundert die Leitung des Orchesters abgegeben. Das Konzert hat sie sich trotzdem nicht entgehen lassen – sie saß diesmal als Besucherin in der ersten Reihe:
„Ich erlebe das Konzert diesmal aus einer anderen Perspektive. Das ist natürlich ein komisches Gefühl. Aber ich freue mich, dass die Zusammenarbeit weiterläuft, das ist das Wichtigste.“
Gastgeber des Neujahrskonzerts waren das das deutsche Konsulat in Oppeln und das Marschallamt. Konsulin Sabine Haake erinnerte daran, dass das deutsche Konsulat in Oppeln in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert:
Das Konsulat hat in seinen 25 Jahren die Höhen und Tiefen der Region miterlebt. Nicht alle waren damals einverstanden, in Oppeln ein deutsches Konsulat zu sehen. Es ging so weit, dass Bombendrohungen an uns gerichtet wurden, Einbrüche verübt und das Konsulat mit Farbbeuteln beworfen und beschmiert wurde. Wir haben uns davon jedoch nie in unserer Arbeit als Haus der Annäherung und Versöhnung beirren lassen.
Vizemarschall Roman Kolek überreichte dem Konsulat aus diesem Anlass ein Porträt von dem Schloss Moschen und dankte für die Förderung zahlreicher Kulturprojekte in der Region.
„Ich wünsche mir weitere Jubiläen für das Konsulat zu unserer gemeinsamen Freude.“
Darüber dürften sich auch die Orchester aus Mainz und Oppeln freuen, denn sie profitieren von der finanziellen Förderung des Konsulats.
Seit diesem Jahr werden von deutscher Seite Thomas Grasse und Doris Jüttner Enders aus Mainz die Begegnung weiterführen:
„Eine verantwortungsvolle Aufgabe. Es steckt viel Arbeit dahinter. Aber ich bin seit acht Jahren dabei, kenne viele der Schüler und die Stadt Oppeln – sie ist fast wie ein zweites Zuhause für mich.“
„Das Orchester ist fit und es macht wirklich Spaß, gemeinsam Musik zu machen.“
Etwas bleibt aber beim Alten. Hubert Prochota von der Chopin-Musikschule in Oppeln wir weiterhin von polnischer Seite das Orchester leiten und die Begegnung weiterführen.
Als Dankeschön für die wichtige Arbeit des Konsulats traten die Kinder der Schule Pro Liberis Silesiae mit einem Chorstück auf. Die Jugendorchester der Musikschulen in Mainz und Oppeln begleiteten ihren Gesang.
Über das 25-jährige Bestehen des Konsulats ist außerdem eine Fernsehdokumentation entstanden, die vor dem Konzert gezeigt wurde.
Marie Baumgarten