Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Fast eine Wallfahrt

Joachim Gauck. Foto: Kleinschmidt / MSC.
Joachim Gauck. Foto: Kleinschmidt / MSC.

Solche Besuche sind eher selten: Nur drei Stunden verbrachte in der zweiten Novemberwoche Bundespräsident Joachim Gauck in Danzig. Obwohl es ein Kurzbesuch mit privatem Charakter war, so war er doch symbolisch.

 

In seiner Amtszeit besuchte Gauck Danzig erst zum zweiten Mal. Die ehemalige deutsche Hafenstadt ist aber wie ein Wallfahrtsort für den Bundespräsidenten, denn es ist eine der symbolischen Städte der legendären Freiheitsbewegung „Solidarność“. Gauck selber kämpfte gegen das sozialistische Regime, als er noch in der DDR lebte. Eine private Einladung des Museums „Europäisches Zentrum der Bewegung Solidarność“ konnte er diesbezüglich nur schwer ablehnen.

 

Wie die PR-Abteilung des Museums informierte, war Gauck schon zur Eröffnung des Museums im Jahre 2014 eingeladen, doch damals konnte er wegen wichtiger Termine leider nicht teilnehmen. Vor dem Ende seiner Amtsperiode im Februar 2017 ließ er sich jedoch die Besichtigung der imposanten Einrichtung nicht nehmen. Im Rahmen des Aufenthaltes konnte Gauck nicht nur die ständige Ausstellung zur Geschichte der „Solidarność“ besichtigen, sondern auch Blumen am Denkmal der im Dezember 1970 durch die polnische kommunistische Regierung ermordeten Mitarbeiter der Danziger Werft niederlegen.

 

Ein weiterer Besuch des Bundespräsidenten in Pommern ist schon für den 28. November geplant. Dann wird sich Gauck nämlich mit dem polnischen Staatsoberhaupt Andrzej Duda in Stettin treffen. Die beiden Politiker wollen sich ein Bild von der deutsch-polnischen Zusammenarbeit im Bereich Militär verschaffen.

 

Łukasz Biły

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