In der Veranstaltungsreihe „Wir sind alle Schlesier“ stellte das Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit gestern den Afrikaforscher Emin Pascha vor. Bei dem Vortrag in der Oppelner Eichendorff-Bibliothek wurde der Wunsch nach einer Gedenktafel laut.
Emin Pascha war Afrikaforscher und Gouverneur einer Provinz im Englisch-Ägyptischen Sudan. Bevor er zum Islam konvertierte, war Emin Pascha Jude und hieß eigentlich Eduard Schnitzer. Was die wenigsten wissen:
“Dass er hier geboren ist, in Neisse hat er seine Kindheit verbracht, in Breslau hat er studiert, und geboren ist er eben hier in Oppeln in der ehemaligen Stockgasse.”
So Patryk Tomala, der kürzlich ein Buch über Pascha veröffentlichte.
“Es gibt wenig Oppelner, die auch im Ausland bekannt sind. Emin Pascha ist so einer – er ist in Deutschland sehr bekannt, in Polen weniger, hier in der Region kennt ihn fast keiner – ich wusste auch nicht, dass Pascha aus Oppeln stammt.”
Das gesteht der Chef des Hauses der deutsch-polnischen Zusammenarbeit, Lucjan Dzumla und lud Patryk Tomala deshalb zum Vortrag über Emin Pascha in die Eichendorff-Bibliothek in Oppeln ein. Nur wenige Schritte von der Eichendorff-Bibliothek entfernt, befand sich einst das Geburtshaus Emin Paschas.
“Es wäre doch schon, dort eine Gedenktafel anzubringen”,
regt Bruno Kosak aus Kosel an – bei dem Vortrag über Pascha stößt Kosak mit seiner Idee auf viel Zustimmung. Der Oppelner Historiker und Moderator des Treffens Dr. Maciej Borkowski:
“Wir haben bereits ein Gedenktafel für den ehemaligen Landrat Graf Matuszka und immer neue Ideen kommen dazu. Das bereichert unsere Region.”
Auch Referent Tomala würde sich über eine Erinnerungstafel freuen.
Ob auf Worte nun Taten folgen und für Emil Pascha eine Gedenktafel beantragt wird – wir halten Sie auf dem Laufenden.
Marie Baumgarten