Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

33. Sonntag im Jahreskreis

1. Lesung: Mal 3,19-20b
2. Lesung: 2 Thess 3,7-12
Evangelium: Lk 21,5-19

Am Sonntag, den 13. November, treffen in diesem Jahr zwei nachdenkliche Momente zusammen. Zum einen ist das der Abschnitt aus dem Evangelium nach Lukas über die Unruhen der kommenden Zeit und die Notwendigkeit einer klaren christlichen Haltung. Zum anderen der Volkstrauertag, der seit 1919 in Deutschland begangen wird, an die Opfer der Kriege erinnert und zum Frieden unter den Menschen aufruft.

Im Evangelium warnt Jesus seine Jünger vor Geschehnissen, die eintreten werden bevor er wiederkommt. Die Erwartungen der ersten Christen, dass Jesus nochmal erscheinen und den endgültigen Sieg Gottes einführen und besiegeln wird, waren sehr groß. Um die extremen Hoffnungen auf eine von Gott geschenkte glückselige nahe Zukunft realistisch werden zu lassen, kündigt Jesus seinen Jüngern eher schwierige Zeiten an. Er warnt vor dem Auftreten falscher Propheten und sagt dazu: „Gebt acht, dass man euch nicht irreführt! Lauft ihnen nicht nach!“ Jesus sagt Kriege und Unruhen voraus: „Volk wird sich gegen Volk und Reich gegen Reich erheben.“ Wenn ihr davon hört, „lasst euch nicht erschrecken.“ Schließlich spricht er von der Verfolgung der Christen: „Man wird euch den Synagogen und den Gefängnissen ausliefern, vor Könige und Statthalter bringen um meines Namens willen. (…) Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet (…) von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.“

Jesus sagte, auch wenn all das geschehen wird, das Ende kommt nicht sofort. Entscheidend ist, sich selbst und den Glauben an ein friedliches Leben nicht aufzugeben. Das ist ebenfalls die Botschaft des Volkstrauertages. In diesem Jahr lautet das Motto: „Gemeinsam für den Frieden“. Der Präsident des Volksbundes, W. Schneiderhan, schreibt: „Am Volkstrauertag gedenken wir aller Toten von Krieg und Gewaltherrschaft in Deutschland und weltweit. Doch in diesem Jahr denken wir im Besonderen an die Kriegstoten und ihre Angehörigen in der Ukraine: der (…) gefallenen Soldaten und getöteten Zivilisten. Unser Mitleid gilt aber auch den getöteten russischen Soldaten, die diesem verbrecherischen Krieg nicht ausweichen konnten und oft sogar mit einer falschen Wahrheit in die Pflicht genommen wurden. (…) Dieser Gedenktag gibt uns auch Anlass, nachzudenken und (…) tätig zu werden. Aggression dürfen wir nicht hinnehmen und müssen daran erinnern, dass wir gemeinsam in Europa für Menschenrechte, Frieden und Freiheit eintreten.“

An diesem Tag beten wir für die Toten, für ihre Hinterbliebenen, für die Verantwortlichen in der Politik und für uns selbst – dass der Friede, sowohl der ewige wie der weltliche, doch alle Menschen verbinde. Das wollen wir in Oppeln in der St. Sebastian Kirche (nicht weit von der Kathedrale) am 13. November (Sonntag) um 14Uhr in ökumenischer Verbundenheit tun.

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