Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Popularitätsrekord

Der Rekord ist gebrochen

Im Jahr 2016 ist ein Rekord gefallen: Die Deutschen haben fast zehn Milliarden Euro für gesunde Nahrung ausgegeben. Tendenz steigend. Einen Bericht der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge greifen deutsche Konsumenten in Sorge um ihre Gesundheit und die Gesundheit ihrer Angehörigen nun immer häufiger zu Öko-Produkten.

 

Ihr Anteil an den Gesamteinkäufen des letzten Jahrzehnts hat sich bemerkenswerterweise von drei auf sechs Prozent verdoppelt. Laut Experten erfreut sich unter allen Konsumententrends gerade dieser Trend der mit Abstand größten Beliebtheit. Der Beweis: Im vorigen Jahr haben die Deutschen exakt 9,48 Milliarden Euro für Bionahrung und -getränke ausgegeben!

 

Nachfrage größer als Angebot

 

Dies bedeutet einen genau zehnprozentigen Anstieg gegenüber dem Jahr 2015, schätzt der Arbeitskreis Biomarkt. Bei fast allen Gruppen von ökologischen Erzeugnissen seien steigende Geschäftseinnahmen yu verzeichnet gewesen, meinen Experten. „Seit zwei Jahren beobachten wir insbesondere im Biofleisch-Segment einen geradezu enormen Anstieg. Die Nachfrage ist so groß, dass unser Angebot manchmal nicht mitkommt”, sagt Dirk Heim, Chef der Abteilung für nachhaltige Entwicklung beim Handels- und Touristikkonzern Rewe. „Deshalb kommt es trotz langfristiger Lieferverträge im Falle schlechter Ernten wie zum Beispiel dieses Jahr bei Äpfeln immer wieder zu Problemen.” So beliefen sich allein im letzten Jahr die Umsätze von Rewe im Biowaren-Segment auf zirka eine Milliarde Euro. wobei es sich zu 90 Prozent um Markenprodukte von Rewe handelt.

 

Öko und Bio im Supermarkt

 

Damit gehören die Zeiten, da der Kunde mühselig in Spezialgeschäften nach ökologischen Produkten suchen musste, inzwischen der Vergangenheit an, in der Bundesrepublik Deutschland jedenfalls ganz bestimmt. Und das, obwohl gesunde Nahrung dort durchschnittlich um satte 64 Prozent teurer ist als die herkömmliche. Auffallend gern greifen danach auch junge und wohlhabende Menschen. Allerdings werde dieser Boom, so Dirk Heim von Rewe, nicht ewig anhalten: In Zukunft werde ein Bio- oder Öko-Stempel allein nicht mehr ausreichen, um den Kunden auf der Stelle in seine Brieftasche greifen zu lassen. Die Zukunft könnte daher denjenigen Händlern gehören, die auf ihren Produktetiketten neben „Bio” und „Öko” auch z.B. „Tierschutz”, „Regionalprodukt” oder „nachhaltige Entwicklung” stehen haben. Wann könnte das kommen bzw. notwendig werden? Darüber will derzeit anscheinend noch niemand den Wahrsager spielen. Aber es ist kein Geheimnis, dass viele Handelsketten, um den richtigen Moment nicht zu verschlafen, sich schon heute darauf vorbereiten und nicht wenige von ihnen haben dabei bereits das nächste Jahr im Sinn.

 

Krzysztof Świerc

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