Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Priorität auf Sprache gesetzt

Die Weihnachtsfeier der Russlanddeutschen

Das Ende eines jeden Jahres ist vor allem eine Zeit für die Zusammenfassung der Jahrestätigkeit. Dem haben die Russlanddeutschen ihre Weihnachtsfeier, die Mitte Dezember stattfand, gewidmet. In einem erfolgreichen Jahr durfte die Minderheit aus fast einer Millionen Euro bundesdeutscher Zuwendung schöpfen.

 

Wie andere deutsche Minderheiten in Mittel- und Osteuropa auch, erhalten die Russlanddeutschen Zuschüsse aus dem deutschen Auswärtigen Amt (AA) für ihre Arbeit für die deutsche Kultur und Sprache. Die Fördergelder werden auch anhand der Größe der Minderheit vergeben und somit erhalten die Russlanddeutschen als eine der größten deutschen Volksgruppen Europas insgesamt 866.000 Euro aus dem Ministerium.

 

In über der Hälfte der Projekte, die von dieser Summe finanziert wurden, wurden die Russlanddeutschen auch vom Goethe-Institut (GI) unterstützt. Hierbei handelt es sich vor allem um die Sprachkurse, die das Institut in verschiedenen Teilen des Landes organisiert. Allein dafür gab man im vergangenen Jahr 40.000 Euro aus, was hunderten von Teilnehmern die Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse ermöglichte. Ebenfalls ein Sprachprojekt war das mit 180.000 Euro dotierte Programm „Freunde vor Ort“. Dieses Projekt sollte vor allem Deutsch in den kleineren Ortschaften Russlands popularisieren. Die guten Erfahrungen der großen Städte wurden dabei aufgenommen und von Deutschlehrern in ländlichen Regionen umgesetzt. Weitere 100.000 Euro gibt das GI für den deutsch-russischen Austausch von Jugendgruppen aus. Mit dem Schwerpunkt der russlanddeutschen Kultur reist dabei drei Mal jährlich eine Jugendgruppe nach Deutschland, ein Jahr später folgt immer der Gegenbesuch in Russland.

 

Auch die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen setzte im Jahr 2017 in Russland vor allem auf Spracharbeit, die sie vor allem durch das Schulwesen realisierte. Mit knapp 100.000 Euro hat man zum Beispiel Fortbildungen für Lehrer veranstaltet. Ein Beispiel dafür ist das Wochenseminar für Deutschlehrer aus Regionen, in denen Russlanddeutsche leben. Des Weiteren hat man Sprachcamps sowie ein Theaterprojekt unter dem Titel „Freunde der deutschen Sprache“ organisiert.

 

Weitere Gelder aus dem Topf des Auswärtigen Amtes übernehmen für die Russlanddeutschen der Deutsche Akademischer Austauschdienst (DAAD) und das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa). Während der DAAD die Finanzierung vor allem für Stipendien ausgibt, werden vom ifa auch die Medienprojekte finanziert, wie das Omsker Magazin VitaminDE oder die Moskauer Deutsche Zeitung. Ähnliche Projekte sind auch für das kommende Jahr für die Deutsche Minderheit in Russland vorgesehen.

 

Außer den Projekten aus Mitteln des AA, standen 2017 für die Russlanddeutschen vor allem das 500. Jubiläum der Reformation und der sog. Große Katharinenball im Vordergrund.

 

Łukasz Biły

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