Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Rosi und der Hühnerdieb

Olaf Müller auf der Bühne mit seinen Puppen Foto: Rudolf Urban

So heißt das Theaterstück, das letzte Woche auf der Bühne des Kulturhauses in Tarnau aufgeführt wurde. Kinder aus sechs zweisprachigen Schulen der Oppelner Region waren auf Einladung des Vereins Pro Liberis Silesiae gekommen um nicht nur Theater zu sehen, sondern sich auch selbst kreativ zu betätigen.

 

Es gehört zur Tradition des Vereins Pro Liberis Silesiae, dass Theaterprojekte nicht einfach nur den Besuch eines Stückes bedeuten. „Nach der Aufführung haben die Kinder die Möglichkeit, verschiedene Stationen zu besuchen, wo sie z.B. basteln oder malen können. Es gibt auch ein Quiz zum Theaterstück selbst, sodass wir sehen, wie gut die Kinder den Inhalt verstanden haben“, sagt Dr. Margarete Wysdak, Vorsitzende des Vereins Pro Liberis Silesiae.

 

Für den Verein ist der Schauspieler Olaf Müller, der das Stück „Rosi und der Hühnerdieb“ aufgeführt hat, kein Unbekannter. Denn vor sieben Jahren hat er schon einmal einen Workshop für Deutschlehrer aus Oberschlesien geleitet, bei dem er zeigte, wie man Puppen in den Deutschunterricht einbauen kann. „Und jetzt hat es sich dank des deutschen Konsulates in Oppeln und seiner finanziellen Unterstützung ergeben, dass wir ihn mit seinem neuen Theaterstück zu uns einladen konnten. Für die Kinder wird es gewiss ein Erlebnis sein“, sagte noch vor Beginn der Aufführung Dr. Wysdak.

 

Auch Olaf Müller, der studierte Theaterpädagoge, war auf seine kleinen Zuschauer gespannt, obwohl es nicht sein erster Auftritt außerhalb Deutschlands war. „Ich bin oft für das Goethe Institut im Ausland unterwegs und sehe, wie unterschiedlich die Reaktionen der Kinder sind. Dabei ist für mich die Interaktion sehr wichtig, sodass es für mich immer wieder spannend ist, wie gut das Stück ankommt“, sagt Olaf Müller. Zu den Puppen ist er auf Umwegen über eine Zirkusschule in England gekommen, die er besucht hatte. Dort musste er auch Theaterunterricht besuchen und war am Ende seiner Ausbildung davon vollends begeistert. „Einige Jahre später bekam ich das Angebot Puppen auf einem Weihnachtsmarkt zu verkaufen. Ich habe das eine zeitlang gemacht und gleichzeitig eine Ausbildung zum Theaterpädagogen absolviert. Als Abschlussarbeit habe ich dann einen ersten Workshop zur Nutzung von Puppen im Unterricht vorbereitet“, erzählt Olaf Müller.

 

Und so einen Workshop hat er auch am Tag nach der Theateraufführung für die Deutschlehrer aus der Region abgehalten. „Schon letztes Mal waren die Lehrer begeistert, deshalb wollten wir in diesem Jahr ihnen nochmals näher bringen, wie gut man Puppen im Deutschunterricht nutzen kann“, sagt Dr. Margarete Wysdak und fügt hinzu: „Solche Puppen für den täglichen Gebrauch müssen die Lehrer sich dann aber selbst anfertigen oder kaufen. Wir als Verein können ihnen leider keine mit nachhause geben.“

 

Rudolf Urban

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