Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Ruhe im vorweihnachtlichen Alltag

 

 

Einen Moment innehalten in der hektischen Vorweihnachtszeit. Sich austauschen über die letzten Monate und einen Blick auf das kommende Jahr wagen. Gemeinsam mit anderen Mitgliedern der deutschen Minderheit in Ermland und Masuren die Adventszeit feiern. Das wollten die Gäste der Adventsfeier des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren.

 

Feierliche Atmosphäre
Foto: Uwe Hahnkamp

 

Es war derselbe Ort für die Feier, aber ein etwas anderes Ambiente als im Vorjahr, ein anderer Raum des Restaurants „Villa Pallas“. Im größeren Saal trafen sich parallel Vertreter der Woiwodschaft Ermland-Masuren mit Repräsentanten der Partnerregion Sachsen-Anhalt. Der Marschall der Woiwodschaft, Gustaw Marek Brzezin, nahm sich zunächst aber die Zeit, bei der deutschen Minderheit vorbeizuschauen. Die Wichtigkeit der deutschen Minderheit in der Region betonte auch der Vorsitzende der Kommission für Minderheiten beim Sejmik der Woiwodschaft, Jarosław Słoma. „Wir unterstützen als Selbstverwaltung von Ermland-Masuren Ihre kulturellen Initiativen“, sagte er, gab aber auch zu: „wir sind keine reiche Region und uns gleichzeitig bewusst, dass die Regierung in Polen die Mittel für nationale Minderheiten eher einschränkt als vergrößert.“

 

Das Datum der Feier bot den Anlass für das geistliche Wort zum Adventstreffen. Domherr Andre Schmeier, der Seelsorger der deutschen Minderheit in Ermland-Masuren, erinnerte an Nikolaus, den Bischof von Myra und an die Legende von der Mitgiftspende. Nikolaus ließ einer armen Familie drei Goldklumpen zukommen, weil er gehört hatte, dass der Vater sonst seine drei Töchter zu Prostituierten machen müsse, um ihre Mitgift zu erlangen. „Auch wir sollten aufmerksam für die Nöte anderer Menschen sein, helfen, wo wir können und einander beistehen“, rief er den Gästen des Adventstreffens ins Gewissen.

 

Der Nikolaus kam aber nicht vorbei, die Vorsitzenden des Verbandes, Henryk Hoch und Gerard Wichowski, verteilten persönlich die Geschenke an die Gäste. Neben lebhaften Gesprächen kamen auch die leiblichen und kulturellen Bedürfnisse nicht zu kurz. Vor dem gemeinsamen Essen spielte die Familie Panasiuk Weihnachtslieder aus verschiedenen Ländern. Trotz ungewohnter Arrangements und Besetzung – Paweł Panasiuk ist Cellist bei der Philharmonie, seine Frau Agnieszka spielt Klavier und die Tochter Alexandra Geige – sangen die Mitglieder der deutschen Minderheit bei den deutschen und polnischen Liedern auch kräftig mit.

 

Uwe Hahnkamp

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