Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Todestag: Über den Ballonflüchtling Peter Strelzyk

Im gelang mit einem selbstgebauten Heißluftballon die Flucht über die innerdeutsche Grenze aus der DDR nach Westdeutschland. Vor genau einem Jahr ist der gebürtige Oppelner Peter Strelzyk gestorben. Seine spektakuläre Flucht bleibt unvergessen.

 

 

Der Ballonflüchtling Peter Strelzyk starb 11. März 2017 im Alter von 74 Jahren nach langer Krankheit in einer Jenaer Klinik. Am 16. September 1979 gelang Strelzyk mit einem selbstgebauten Heißluftballon die Flucht über die deutsch-deutsche Grenze. Gemeinsam mit seiner Frau, zwei Söhnen und der befreundeten Familie Wetzel flog Peter Strelzyk von Pößneck aus über den Todesstreifen nach Bayern und landete auf einer Wiese beim oberfränkischen Naila.

 

Stoff für Hollywood

Der erste Versuch, der DDR auf dem Luftweg zu entkommen, endete am 3. Juli 1979 zunächst mit einer Bruchlandung. Die Republikflüchtlinge aus der thüringischen Kleinstadt Pösneck nähten einen neuen Ballon und starteten gut zwei Monate später einen zweiten Versuch, der erfolgreich verlief.

Die vier Erwachsenen und vier Kinder landeten mit dem Heißluftballon nach einem etwa halbstündigen Flug etwa 30 Kilometer weiter südlich auf einem Feld bei Naila im Kreis Hof. Die Flucht machte weltweit Schlagzeilen. Sogar Hollywood verfilmte den Stoff und machte daraus den Kinofilm „Mit dem Wind nach Westen”.

 

Flucht aus Oppeln

Das Thema Flucht hat Peter Strelzyk bereits seit seiner Kindeheit begleitet. Er wurde 1942 in Oppeln geboren. Nach Kriegsende flüchtete er mit seinen Eltern in die spätere DDR.

Nach seiner Zeit bei der NVA arbeitete er als Flugzeugmechaniker in einem Betrieb in Pößneck. 1966 heiratete er seine Frau Doris. Deren Bruder wurde verhaftet und verurteilt. Das und die Unfreiheit in der DDR gab den Anstoß für die Fluchtvorbereitungen.

 

In der DDR galten sie fortan als Abtrünnige. Es erging ein Strafbefehl wegen “staatsfeindlicher Hetze”. 25 Kilo Akten trug die Stasi zur Ballonflucht zusammen. Nach der Wiedervereinigung kehrten Doris und Peter Strelzyk nach Pößneck zurück. Ihre beiden Söhne und Familie Wetzel blieben im Westen. Der Originalballon steht heute im Ortsmuseum von Naila. Im Berliner Mauermuseum Checkpoint Charlie wird die Flucht ausführlich dokumentiert.

 

mb

 

Eine Dokumentation über die Flucht können Sie hier sehen:

 

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