Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Was wir von Luther lernen

Foto: DFK Danzig

Dass die deutsche Minderheit im Norden Polens stark mit den Landsmannschaften (West- und Ostpreußen) zusammenarbeitet, ist keine Neuheit. Zuletzt hat man gemeinsam zwei Konferenzen durchgeführt, eine zum Thema deutsch-polnische Zusammenarbeit, die zweite zur Reformation.

 

Die Konferenzen am 31. März und 1. April thematisierten aktuelle Ereignisse. In Anspielung auf das noch im Vorjahr gefeierte Jubiläum der deutsch-polnischen Verträge, ging es in Gdingen (Gdynia) um „1000 Jahre deutsch-polnische Nachbarschaft“. In einigen Referaten bezogen sich Experten nicht nur auf die Ereignisse von 1991, sondern auf Jahrhunderte der Zusammenarbeit in Europa. Dabei wurde klar, dass trotz der Unterschiede die deutsch-polnischen Verhältnisse doch einzigartig sind: „Besonders wir in der deutschen Minderheit wissen, dass, im Gegensatz zu dem was manche Historiker sagen, die deutsch-polnische Grenze immer eine der sichersten war, an der die Menschen miteinander lebten und zusammengearbeitet haben“, berichtet Roland Hau über seine Eindrücke von der Konferenz.

 

Der Höhepunkt fand jedoch einen Tag später in Danzig statt. Bei einer gut besuchten Konferenz konzentrierte man sich vor allem auf 500 Jahre Reformation. Während in Schlesien das Thema schon stark besprochen wurde und noch wird, spricht man über die Deutschen in Pommern in Bezug auf die Reformation weniger. Genau über diesen Schwerpunkt sollte die Konferenz in Danzig aufklären. Schließlich hat Pommern eine ebenso lange evangelische Tradition wie Schlesien: „In der Region von Danzig waren die Menschen schon kurz nach den Thesen von Luther seine Anhänger“, sagt Roland Hau. Er fügt hinzu, dass bei der Konferenz auch die symbolische Bedeutung der lutherischen Botschaft in den Vordergrund gerückt wurde. Dabei konzentrierte man sich „auf die Sachen, die man von Luther lernen kann“. Der DFK-Vorsitzende meint, dass besonders die deutsche Minderheit im ehemaligen Westpreußen mutig, standhaft und beharrlich sein sollte – dies seinen Schlüsselwerte, die man als Minderheit dem evangelischen Glauben entnehmen kann.

 

Im Anschluss feierte man einen gemeinsamen Gottesdienst, an dem sowohl Katholiken als auch Lutheraner teilgenommen haben. Besonderer Dank gebührte dafür dem Seelsorger der Deutschen in Nordpolen André Schmeier.

 

Die Konferenzen waren eine Zusammenarbeit vieler deutscher Gesellschaften aus Pommern und der Landsmannschaft Westpreußen.

 

Łukasz Biły

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