
Foto: Deutscher Bundestag / Thomas Köhler/photothek
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat während seiner letzten Sitzung zum Bundeshaushalt 2021 im Entwurf wiederholt mehr Mittel für die deutschen Minderheiten in Mittel- und Osteuropa eingeplant. Für die Deutschen in Polen heißt dies, dass die in diesem Jahr begonnenen Großprojekte wohl auch weiter fortgeführt werden können.
Bereits für das Jahr 2020 hat der Bundestag im Vorjahr eine Mittelerhöhung beschlossen. Diese diente vor allem den Deutschen in Polen und Rumänien, die zusammen knapp 3,5 Mio. Euro mehr erhalten haben. Eine ähnliche Summe wurde nun auch für das Jahr 2021 in den Haushaltsentwurf aufgenommen.
Rumänien und Kasachstan
Für den Bereich der deutschen Minderheit in Rumänien konnte ein Zuschuss von 270.000 Euro erreicht werden, mit dem aufgrund der gestiegenen Personalkosten Alters- und Pflegeheime der deutschen Minderheit in Rumäniengefördert werden. Zur Fertigstellung des Kasachisch-Deutschen Zentrums in Nur-Sultan werden im Jahr 2021 445.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Polen
Mit den zusätzlichen Mitteln sollen dagegen in Polen die bereits in diesem Jahr begonnenen neuen Projekte weiter finanziert werden. Dazu gehören mit 200.000 Euro Renovierungsmaßnahmen von bestehenden Schulgebäuden, die sich in der Trägerschaft von Vereinen der deutschen Minderheit befinden. Außerschulische Sprachförderungen der deutschen Minderheit in Polen werden mit einer Million Euro unterstützt. Die Errichtung einer Ausstellung im Dokumentations- und Ausstellungszentrum der deutschen Minderheit in Polen wird ebenfalls mit einer Million Euro finanziert und die Förderung des Forschungszentrums der deutschen Minderheit in Polen mit jährlich 250.000 Euro wird ebenfalls beibehalten.

Foto: Archiv
Auch wenn der letztendliche Haushaltsbeschluss durch den Bundestag noch aussteht, freut sich die deutsche Minderheit in Polen über die gesicherte Weiterentwicklung ihrer Projekte.
„Es ist eine sehr gute Nachricht für uns, denn neben dem Dokumentations- und Ausstellungszentrum sowie dem Forschungszentrum können wir auch das Projekt „Deutsch AG“ weiterführen, das für Schüler der letzten beiden Grundschulklassen gedacht ist, die aufgrund einer Entscheidung des polnischen Bildungsministeriums zwei Wochenstunden Deutsch weniger haben. Und auch das Weiterbildungsprojekt Lernraum.pl, dass an all unsere Mitglieder gerichtet ist, kann sich nun weiterentwickeln“,
sagt Rafał Bartek, Vorsitzender der deutschen Minderheit in der Oppelner Region und Mitglied des Vorstandes des Verbandes deutscher Gesellschaften in Polen. Gleichzeitig dankt er in einem online-Post nicht nur den Bundestagsabgeordneten, die im Haushaltsausschuss dafür gestimmt haben, sondern auch dem Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Prof. Bernd Fabritius für seinen persönlichen Einsatz in den Beratungen.

Foto: facebook.com/Bernd Fabritius
Fabritius selbst zeigt sich ebenfalls erfreut über die Entscheidung der Abgeordneten.
„Dies ist ein Zeichen für die deutschen Minderheiten in Mittel- und Osteuropa, dass die Bundesrepublik Deutschland zu ihren Verpflichtungen und auch weiterhin an ihrer Seite steht“,
sagt Bernd Fabritius.
Rudolf Urban