Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum 2. Adventssonntag verfasste Bischofsvikar Peter Tarlinski

 

 

1. Lesung: Jes 11,1-10
2. Lesung: 15,4-9
Evangelium: Mt 3,1-5

 

Die Lesungen am 2. Adventssonntag ermutigen uns zum Nachdenken. Das ist wichtig, damit jede und jeder von uns den richtigen Weg für sich erkennt, das eigene Fehlverhalten entdeckt und sich aus dem freien Entschluss für die Weisheit Gottes entscheidet. Hört man genauer den Worten der Heiligen Schrift zu, entdeckt man mit welch großer Zuwendung Gott auf die Menschen zugeht.

 

Der Prophet Jesaja schildert die Ankunft eines neuen Königs, der aus dem Hause Davids kommt, der eine neue Weltordnung des Friedens anbieten wird. „Der Geist des Herrn lässt sich nieder auf ihm – schreibt Jesaja: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht. Er richtet die Hilflosen gerecht und entscheidet für die Armen des Landes, wie es recht ist. Er schlägt den Gewalttätigen mit dem Stock seines Wortes und tötet den Schuldigen mit dem Hauch seines Mundes. Gerechtigkeit ist der Gürtel um seine Hüften, Treue der Gürtel um seinen Leib. Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange. Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist. An jenem Tag wird es der Spross aus der Wurzel Isais sein, der dasteht als Zeichen für die Nationen; die Völker suchen ihn auf; sein Wohnsitz ist prächtig.“

 

Die Worte des Propheten werden aus der Perspektive des Neuen Testaments auf Jesus bezogen. Er ist der neue Friedensstifter. Jeder der seinen Weisungen folgen wird kann das Reich des Friedens mitgestalten helfen. Dazu ist unsere Hinwendung zu Jesus nötig. „Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.“ Die Zeit, welche uns für unser Umdenken bleibt ist begrenzt. Sie ist kurz und knapp. Mit deutlichen Formulierungen warnt Johannes der Täufer seine Zuhörer: „Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch nur mit Wasser (zum Zeichen) der Umkehr“, sprach Johannes. „Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand; er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen.“

 

Lassen wir uns am Zweiten Advent zum Nachdenken bewegen, denn „alles, was einst geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch Geduld und durch den Trost der Schrift Hoffnung haben. Der Gott der Geduld und des Trosts schenke euch die Einmütigkeit, die Christus Jesus entspricht, damit ihr Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, einträchtig und mit einem Munde preist.“

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