Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Zusammenarbeit vertiefen

Mitte September fand im slowakischen Rosenberg (Ružomberok) das achte Jugendfest statt. Diesmal kamen nicht nur Jugendgruppen der deutschen Minderheit in der Slowakei zusammen, sondern auch aus anderen Ländern. Neben dem gemeinsamen Feiern ging es auch an die Pläne für das kommende Jahr.

 

Zuerst wurde über die Jugendkoordination diskutiert…

 

Patrik Lompart aus der Slowakei wurde im Frühjahr 2019 von den Jugendorganisationen der Deutschen Minderheit in Europa zum Jugendkoordinator der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten gewählt. „Dabei geht es nicht darum, dass sich der Jugendkoordinator in die Arbeit der einzelnen deutschen Minderheiten einmischt, sondern vielmehr diese im besten Fall zusammenbringt“, sagt Bernard Gaida, Sprecher der AGDM. Auch Patrik Lompart sieht seine Aufgabe so: “Unsere Herausforderung ist, dass sich die Zusammenarbeit zwischen den Ländern noch enger entwickelt, dass die Jugendlichen der deutschen Minderheiten noch intensiver zusammenkommen. Damit stärkt sich auch die Identität der deutschen Minderheit.”

 

Gemeinsame Projekte
So hat sich für Patrik Lompart das in der Slowakei seit acht Jahren organisierte Jugendfest angeboten, um mit Jugendlichen aus Polen, Rumänien, Kroatien und Ungarn über gemeinsame Projekte zu sprechen. Schnell wurde klar, dass es nicht immer die großen Veranstaltungen sein müssen, auch kleinere Maßnahmen bringen oft schon den gewünschten Erfolg. “Es wurden bereits einige grenzüberschreitende Projekte zwischen zwei oder mehreren Ländern mit großen Erfolg durchgeführt”, sagt Patrik Lompart. Er bezieht sich damit u.a. auf das Sprachcamp im oberschlesischen Turawa, an dem Jugendliche aus Polen und Ungarn teilgenommen haben und das vom VdG organisiert wurde. Das Sprachcamp soll im kommenden Jahr um weitere Partner erweitert werden. Ein ähnliches Camp soll auch Jugendlichen der deutschen Minderheit in einer anderen Region Europas angeboten werden.

 

AGDM-intern
Auf der Tagesordnung der Gespräche standen aber auch Vorbereitungen für die Jahrestagung der AGDM im Herbst sowie die Pläne der Jugendkoordination für das kommende Jahr, wobei da insbesondere der neue Internetauftritt der Arbeitsgemeinschaft angesprochen wurde. “Darin sollen die Jugendlichen nicht nur einfach einen Platz bekommen, es soll auch für die Jugendorganisationen ein Kommunikationsinstrument sein, auf dem Projekte und Veranstaltungen beworben, Ideen ausgetauscht und Best-Practice-Beispiele zur weiteren Nutzung detailliert beschrieben werden”, sagt Bernard Gaida. Nach den ersten Treffen der Vertreter der Jugendorganisationen sei nämlich festgestellt worden, dass diese sehr unterschiedlich agieren und es sich förmlich anbiete, dass die größeren Gruppen den kleineren Hilfestellung leisten.

 

…am Abend stand dann Tanz und Musik auf dem Programm. Fotos: Bernard Gaida/facebook.com

Jugendfest
Im Mittelpunkt stand dann aber das eigentliche Jugendfest am Samstagabend. Acht Kulturgruppen der deutschen Minderheit, vorwiegend aus der Slowakei, aber auch aus Ungarn und Polen zeigten ihr Können auf der Bühne. “Es freut uns, wenn auch Jugendverbände der deutschen Minderheiten aus dem Ausland gemeinsam mit uns feiern und enger zusammenwachsen. Denn Freundschaft ist wie ein Baum, besagt ein Sprichwort: Es kommt nicht darauf an, wie hoch er ist, sondern wie tief die Wurzeln sind. In diesem Sinne möchten wir unsere Wurzeln vertiefen”, sagt Patrik Lompart.
Dass dies geklappt hat, bestätigt Klaudia Buhl, eine der oberschlesischen Teilnehmerinnen: “Man sieht, dass die Jugendlichen gern teilgenommen und sich zusammengefunden haben. Für mich war es schön zu sehen, dass sie auch die Traditionen in Form von Volkstänzen am Leben erhalten wollen”. „Unter den Ensembles war aber auch ein Duo aus Oberschlesien, das ein anderes Programm geboten hat. Die beiden jungen Frauen interpretierten moderne deutsche Musik. So wie ich gesehen habe, wurde ihr Auftritt sehr positiv aufgenommen. Er hat gezeigt, dass man deutsche Kultur nicht nur über die Tradition pflegen kann. Ich bin froh, dass sie dabei waren”, sagt Bernard Gaida.

 

 

Rudolf Urban

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