Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Geschichte in Stein verewigt

Auf dem alten Garnisonsfriedhof in Neisse befinden sich heute noch viele historisch wertvolle Grabsteine und Denkmäler. Der im Jahr 1835 angelegte Friedhof sollte der zahlenmäßig wachsenden Garnison dienen, die die Stadt in dieser Zeit beherbergt hatte.


Nicht nur Soldaten kamen Anfang des 19. Jahrhunderts nach Neisse, sondern auch viele Beamte der militärischen Verwaltung, dazu Offiziere mit Familien sowie Kriegsgefangene. Viele Jahre wurden auf dem Garnisonsfriedhof Angehörige des Militärs und deren Familienmitglieder beigesetzt – und das ungeachtet ihrer jeweiligen Konfession.

 

Juden, Protestanten und Orthodoxe verschiedener Nationalitäten fanden auf dem Neisser Friedhof ihre letzte Ruhe.

Auf dem Friedhof befinden sich viele interessante Grabsteine Foto: www.nysa.pl

Ebenso wurden Vertreter bedeutender preußischer und schlesischer Adelsfamilien, die nach Neisse als Offiziere abgeordnet waren, dort bestattet. Die Festung Neisse war von großer militärischer Bedeutung, daher findet man viele wichtige Namen auf dem Friedhof. Insgesamt wurden auf der Nekropole sechs hochrangige Offiziere bestattet, darunter Generalmajor Ewald Christian von Buffe, Generalleutnant Heinrich von Loschin sowie Generalleutnant Karl von Treskow. Auf dem Garnisonsfriedhof ruht auch der Dichter und Offizier Hermann Kunibert Neumann, der aus Marienwerder, heute Kwidzyn (Pommern) stammte.

Die ältesten erhaltenen Grabsteine auf dem Friedhof sind auf die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts datiert, darunter Gräber französischer Gefangener. 13.000 Franzosen wurden in Neisse festgehalten, von denen viele ihren Krankheiten erlagen. An einer zentralen Stelle auf dem Friedhof befindet sich ein Obelisk, der 1909 vom Stadtrat und dem Verein für die Erhaltung der Kriegsgräber und Denkmäler gestiftet wurde. Der Obelisk sollte an die 51 preußischen und 11 österreichisch-ungarischen Soldaten erinnern, die 1866 bei Hradec Kralove umgekommen sind.

Auf dem Garnisonsfriedhof ruht auch der Dichter Hermann Kunibert Neumann

Ein weiterer interessanter Grabstein gehört Johannes Wenzlik und Edith Rösler, die gemeinsam am 12. Januar 1919 Selbstmord begangen haben, nachdem Wenzlik im Krieg schwer verwundet wurde und schreckliche Kopfschmerzen ertragen musste.

Seit 1945 gab es auf dem Friedhof keine Bestattungen mehr. Seit 1955 gilt es offiziell als geschlossen.


A. Durecka

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