Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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„Schlesien Journal“ im neuen Format

TVP Oppeln setzt auf Dialog und Regionalgeschichte

Seit Juni wird das Fernsehmagazin der deutschen Minderheit in Polen – „SchlesienJournal“ – vom Sender TVP Oppeln produziert. Die neue Konzeption, erweitert um die Ausstrahlung in anderen Woiwodschaften, stellt Schlesien als eine „Region des Dialogs“ in den Mittelpunkt. Über die Gründe für die Übernahme der Produktion, die neue Ausrichtung und seine persönliche Beziehung zur Geschichte der Region spricht Manuela Leibig mit Wojciech Kasprzyk, Direktor von TVP Oppeln.

Warum haben Sie sich so stark für die Übernahme des Programms „SchlesienJournal“ engagiert?
Das war mir ein großes Anliegen. Ich war überzeugt, dass unser Sender in Oppeln am besten geeignet ist, ein solches Programm zu produzieren – mit unserem Team. Die kulturelle und nationale Vielfalt der Region gibt uns gewissermaßen die natürliche Berechtigung dafür. Mein Ziel war es, eine Art historische Gerechtigkeit herzustellen, damit genau hier das Programm entsteht.

Das Programm hat nun einen neuen Untertitel: „Region des Dialogs“. Wie kam es dazu?
„Region des Dialogs“ – weil die Woiwodschaft Oppeln in ganz Polen als Beispiel gilt, wo Dialog zum Alltag gehören sollte. Vielleicht ist das bereits so. Wir sollten im Alltag miteinander reden und Verständigung suchen. Das „SchlesienJournal“ selbst ist ein hervorragendes Beispiel dafür.

Zunächst brauchte es einen Dialog zwischen uns und dem Verband Deutscher Sozial-Kultureller Gesellschaften in Polen. Danach führten wir Gespräche, damit das Programm auch bei den benachbarten TVP-Sendern ausgestrahlt werden kann – in TVP Kattowitz, TVP Breslau und auch TVP Allenstein. Auch dort war Kommunikation notwendig. Der Titel „Region des Dialogs“ ist Ausdruck all dieser Vereinbarungen. Einigkeit schafft Vertrauen.

Die neue Ausrichtung geht über die Region hinaus. Das Programm soll auch in Kattowitz, Breslau und Allenstein laufen. Das ist eine große Veränderung.
Ja, das ist eine Weiterentwicklung im Denken. Anfangs habe ich das Programm im schlesischen Kontext gesehen. Ich versuche, Schlesien nicht zu teilen. Für mich ist es eine wunderschöne und spannende Region, die man als Ganzes betrachten muss.

Wojciech Kasprzyk: „Vor allem wünsche ich mir, dass Menschen bei uns zu Gast sind. Menschen, die lebendige Zeugen dieser Region sind.“

Man darf nicht vergessen, dass Schlesien nicht nur im heutigen Polen liegt – auch Teile in Tschechien und Deutschland gehören dazu. Wir wollten, dass sich „SchlesienJournal“ in den Kontext des gesamten Schlesiens einfügt – mit Berichten über die deutsche Minderheit, ihre Identität und Kultur sowie Ereignisse, die sie betreffen.

Unser Ziel ist ein Magazin für alle Menschen in der Region, die sich mit der deutschen Minderheit identifizieren – aber auch für alle anderen Bürgerinnen und Bürger, um ihre Nachbarn besser kennenzulernen.

Später kam die Erkenntnis: Die deutsche Minderheit lebt nicht nur in Schlesien. Deshalb das Interesse von TVP Allenstein und die Einbindung von Ermland und Masuren.
So kann in Oppeln – einem Ort, der verbindet – ein überregionales Programm entstehen, das auch Themen der deutschen Minderheit in Ermland und Masuren behandelt.

Warum gerade jetzt?
Die Übernahme der Produktion durch TVP Oppeln fiel mit wichtigen Jubiläen zusammen. Das Programm ging als öffentlich-rechtliches Angebot an den Start, genau im Jahr des 35-jährigen Bestehens der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien (SKGD). Eine der ersten Sendungen berichtete von der 30. Wallfahrt der nationalen und ethnischen Minderheiten auf den St. Annaberg.

Auch der Sender selbst feiert Jubiläum – 20 Jahre TVP Oppeln und 25 Jahre des Medienzentrums.

Was ist Ihre persönliche Sicht auf diese Region und ihre Geschichte?
Ich bin kein gebürtiger Oppelner, das stimmt, aber ich bin Schlesier. Meine Wurzeln sind nicht schlesisch – wir wurden hierher verpflanzt – aber ich gehöre zu einer Generation, die sich stark mit Schlesien identifiziert.

Ich komme aus Niederschlesien und war schon als Kind neugierig auf meine Umgebung. Meine ersten Erinnerungen sind, wie bei vielen, alte Gegenstände vom Dachboden – Tassen, Dinge mit Inschriften in einer anderen Sprache. Das hat meine Neugier geweckt. So habe ich Geschichte gelernt.

Die Woiwodschaft Oppeln erscheint mir als der natürlichste Teil ganz Schlesiens – eine Region, in der nach dem Krieg nicht so viele Menschen ausgetauscht wurden wie anderswo, und in der viele Einheimische geblieben sind.

Was können die Zuschauer vom neuen „SchlesienJournal“ erwarten? Wer wird zu Gast sein?
Vor allem wünsche ich mir, dass Menschen bei uns zu Gast sind. Menschen, die lebendige Zeugen dieser Region sind. Denn eine Region besteht nicht nur aus Land, sondern vor allem aus ihren Bewohnern, die uns die Geschichte erzählen können.

Die Verbindung von Mensch und Land – das ist unser Kern, den wir in den Mittelpunkt stellen wollen, um Geschichte und Identität authentisch zu vermitteln. Auch Buch- und Filmautoren werden nicht fehlen.

SchlesienJournal gibt es auf TVP 3 Oppeln – mittwochs, 18:00 Uhr

Joanna Hassa, Direktorin des Büros des Verbandes Deutscher Gesellschaften:
„Nach Jahren der Bemühungen der Vertreter der deutschen Minderheit ist es endlich gelungen – unser Programm SchlesienJournal wird von TVP 3 Oppeln produziert. Ich danke Herrn Direktor Wojciech Kasprzyk von TVP 3 Oppeln ganz herzlich, der im letzten Jahr Großes dafür geleistet hat. Mein Dank gilt auch meinem Team.“

Rafał Bartek, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Gesellschaften und der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien:
„Das ist absolut historisch! Im Jubiläumsjahr des 35-jährigen Bestehens der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien ist es gelungen, mit der Leitung von TVP zu vereinbaren, dass – wie bei anderen nationalen und ethnischen Minderheiten – das Programm über die deutsche Minderheit direkt von der TVP-Redaktion erstellt wird! Dafür danken wir sehr – denn das zeigt: In der Woiwodschaft Oppeln sind wir tatsächlich eine Region des Dialogs! Ich lade herzlich zum Zuschauen ein!“

TVP Oppeln setzt auf Dialog und Regionalgeschichte

Seit Juni wird das Fernsehmagazin der deutschen Minderheit in Polen – „SchlesienJournal“ – vom Sender TVP Oppeln produziert. Die neue Konzeption, erweitert um die Ausstrahlung in anderen Woiwodschaften, stellt Schlesien als eine „Region des Dialogs“ in den Mittelpunkt. Über die Gründe für die Übernahme der Produktion, die neue Ausrichtung und seine persönliche Beziehung zur Geschichte der Region spricht Manuela Leibig mit Wojciech Kasprzyk, Direktor von TVP Oppeln.

Warum haben Sie sich so stark für die Übernahme des Programms „SchlesienJournal“ engagiert?
Das war mir ein großes Anliegen. Ich war überzeugt, dass unser Sender in Oppeln am besten geeignet ist, ein solches Programm zu produzieren – mit unserem Team. Die kulturelle und nationale Vielfalt der Region gibt uns gewissermaßen die natürliche Berechtigung dafür. Mein Ziel war es, eine Art historische Gerechtigkeit herzustellen, damit genau hier das Programm entsteht.

Das Programm hat nun einen neuen Untertitel: „Region des Dialogs“. Wie kam es dazu?
„Region des Dialogs“ – weil die Woiwodschaft Oppeln in ganz Polen als Beispiel gilt, wo Dialog zum Alltag gehören sollte. Vielleicht ist das bereits so. Wir sollten im Alltag miteinander reden und Verständigung suchen. Das „SchlesienJournal“ selbst ist ein hervorragendes Beispiel dafür.

Zunächst brauchte es einen Dialog zwischen uns und dem Verband Deutscher Sozial-Kultureller Gesellschaften in Polen. Danach führten wir Gespräche, damit das Programm auch bei den benachbarten TVP-Sendern ausgestrahlt werden kann – in TVP Kattowitz, TVP Breslau und auch TVP Allenstein. Auch dort war Kommunikation notwendig. Der Titel „Region des Dialogs“ ist Ausdruck all dieser Vereinbarungen. Einigkeit schafft Vertrauen.

Die neue Ausrichtung geht über die Region hinaus. Das Programm soll auch in Kattowitz, Breslau und Allenstein laufen. Das ist eine große Veränderung.
Ja, das ist eine Weiterentwicklung im Denken. Anfangs habe ich das Programm im schlesischen Kontext gesehen. Ich versuche, Schlesien nicht zu teilen. Für mich ist es eine wunderschöne und spannende Region, die man als Ganzes betrachten muss.

Wojciech Kasprzyk: „Vor allem wünsche ich mir, dass Menschen bei uns zu Gast sind. Menschen, die lebendige Zeugen dieser Region sind.“

Man darf nicht vergessen, dass Schlesien nicht nur im heutigen Polen liegt – auch Teile in Tschechien und Deutschland gehören dazu. Wir wollten, dass sich „SchlesienJournal“ in den Kontext des gesamten Schlesiens einfügt – mit Berichten über die deutsche Minderheit, ihre Identität und Kultur sowie Ereignisse, die sie betreffen.

Unser Ziel ist ein Magazin für alle Menschen in der Region, die sich mit der deutschen Minderheit identifizieren – aber auch für alle anderen Bürgerinnen und Bürger, um ihre Nachbarn besser kennenzulernen.

Später kam die Erkenntnis: Die deutsche Minderheit lebt nicht nur in Schlesien. Deshalb das Interesse von TVP Allenstein und die Einbindung von Ermland und Masuren.
So kann in Oppeln – einem Ort, der verbindet – ein überregionales Programm entstehen, das auch Themen der deutschen Minderheit in Ermland und Masuren behandelt.

Warum gerade jetzt?
Die Übernahme der Produktion durch TVP Oppeln fiel mit wichtigen Jubiläen zusammen. Das Programm ging als öffentlich-rechtliches Angebot an den Start, genau im Jahr des 35-jährigen Bestehens der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien (SKGD). Eine der ersten Sendungen berichtete von der 30. Wallfahrt der nationalen und ethnischen Minderheiten auf den St. Annaberg.

Auch der Sender selbst feiert Jubiläum – 20 Jahre TVP Oppeln und 25 Jahre des Medienzentrums.

Was ist Ihre persönliche Sicht auf diese Region und ihre Geschichte?
Ich bin kein gebürtiger Oppelner, das stimmt, aber ich bin Schlesier. Meine Wurzeln sind nicht schlesisch – wir wurden hierher verpflanzt – aber ich gehöre zu einer Generation, die sich stark mit Schlesien identifiziert.

Ich komme aus Niederschlesien und war schon als Kind neugierig auf meine Umgebung. Meine ersten Erinnerungen sind, wie bei vielen, alte Gegenstände vom Dachboden – Tassen, Dinge mit Inschriften in einer anderen Sprache. Das hat meine Neugier geweckt. So habe ich Geschichte gelernt.

Die Woiwodschaft Oppeln erscheint mir als der natürlichste Teil ganz Schlesiens – eine Region, in der nach dem Krieg nicht so viele Menschen ausgetauscht wurden wie anderswo, und in der viele Einheimische geblieben sind.

Was können die Zuschauer vom neuen „SchlesienJournal“ erwarten? Wer wird zu Gast sein?
Vor allem wünsche ich mir, dass Menschen bei uns zu Gast sind. Menschen, die lebendige Zeugen dieser Region sind. Denn eine Region besteht nicht nur aus Land, sondern vor allem aus ihren Bewohnern, die uns die Geschichte erzählen können.

Die Verbindung von Mensch und Land – das ist unser Kern, den wir in den Mittelpunkt stellen wollen, um Geschichte und Identität authentisch zu vermitteln. Auch Buch- und Filmautoren werden nicht fehlen.

SchlesienJournal gibt es auf TVP 3 Oppeln – mittwochs, 18:00 Uhr

Joanna Hassa, Direktorin des Büros des Verbandes Deutscher Gesellschaften:
„Nach Jahren der Bemühungen der Vertreter der deutschen Minderheit ist es endlich gelungen – unser Programm SchlesienJournal wird von TVP 3 Oppeln produziert. Ich danke Herrn Direktor Wojciech Kasprzyk von TVP 3 Oppeln ganz herzlich, der im letzten Jahr Großes dafür geleistet hat. Mein Dank gilt auch meinem Team.“

Rafał Bartek, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Gesellschaften und der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien:
„Das ist absolut historisch! Im Jubiläumsjahr des 35-jährigen Bestehens der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien ist es gelungen, mit der Leitung von TVP zu vereinbaren, dass – wie bei anderen nationalen und ethnischen Minderheiten – das Programm über die deutsche Minderheit direkt von der TVP-Redaktion erstellt wird! Dafür danken wir sehr – denn das zeigt: In der Woiwodschaft Oppeln sind wir tatsächlich eine Region des Dialogs! Ich lade herzlich zum Zuschauen ein!“

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