Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum 1. Adventssonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

1. Adventssonntag – A

1. Lesung: Jes 2,1-5
2. Lesung: Röm 13,11-14a
Evangelium:Mt 24,29-44

Mit dem ersten Adventsonntag am 27. November „beginnt nicht nur die vorweihnachtliche Adventzeit, sondern auch ein neues Kirchenjahr. Der Advent gilt als eine Zeit der Stille und Besinnung. Für Christen ist er die Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Das Wort kommt vom lateinischen ‚adventus‘ und bedeutet ‚Ankunft‘. Christen verbinden damit die Erinnerung an die Geburt Jesu in Bethlehem und das Erwarten seiner Wiederkunft am Ende der Zeit.“ Das Zusammenkommen von Gott und den Menschen wird angekündigt. Der Prophet Jesaja beschreibt den Aufbruch der Völker und Nationen, die zum Haus Gottes auf den Berg Zion strömen. Er erklärt zugleich, warum sie dies tun. Die Menschheit erhofft sich eine gute Beratung, welche vom Wort des Herrn von Jerusalem ausgeht. Gott wird „Recht schaffen zwischen den Nationen und viele Völker zurechtweisen. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzen zu Winzermessern. Sie erheben nicht das Schwert, Nation gegen Nation, und sie erlernen nicht mehr den Krieg. Haus Jakob, auf, wir wollen gehen im Licht des HERRN.“

 

Dies wünschen wir uns zu dieser Adventszeit. Die ständigen Unruhen, der Krieg in der Ukraine und die militärischen Handlungen weltweit ziehen an uns nicht spurlos vorbei. Wir machen uns Sorgen. Dennoch ist unsere Hoffnung größer als die Befürchtungen. Im Schott-Messbuch lesen wir zum 1. Advent: „Christus ist das Licht, das für alle Menschen leuchtet. Noch sehen und spüren wir die Macht der Finsternis und des Bösen. Aber jetzt schon soll die Gemeinde Christi wie am Tag leben: auf den großen Tag der Begegnung und der ewigen Klarheit hin.“ Christen sind Menschen mit zwei Perspektiven: der irdischen und der ewigen. Wir sind keine abgehobenen Träumer. Wir sind auch keine weltliche Behörde und auch kein eingetragener Verein. Wir waren und sind eine christliche Gemeinschaft, welche den Bezug zur Realität nicht verloren hat und auf die Einheit mit Gott setzt. Von außen her wird versucht, die christlichen Kirchen innerlich zu zersetzten und sie vom Wort Gottes abzubringen. Gerade das ist der Augenblick, in dem unsere Entschlossenheit und Zugehörigkeit zu Christus und zueinander gefragt sind.

 

An der Schwelle des Advents ermutigt uns der Hl. Paulus mit den Worten: „Die Stunde ist gekommen, aufzustehen vom Schlaf. Denn jetzt ist das Heil uns näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts! Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag, ohne maßloses Essen und Trinken, ohne Unzucht und Ausschweifung, ohne Streit und Eifersucht! Vielmehr zieht den Herrn Jesus Christus an.“ Das sollte unsere Antwort an die Welt sein, die uns oft nicht versteht und verstehen will. Jesus ruft uns zu: „Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. (…) Haltet euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.“ Einen gesegneten Advent.

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