Bereits zum vierten Mal führten deutsche und polnische Soldaten Aufräumarbeiten an der Nationalen Gedenkstätte Lamsdorf durch. Die Soldaten der Bundeswehr und der polnischen Streitkräfte hielten sich fast zwei Wochen im Juli in Lamsdorf auf. Am Donnerstag, den 14. Juli wurde das Ende der deutsch-polnischen Kooperation mit einer Feierstunde begangen.
Die Gruppe, die im Juli nach Lamsdorf kam, bestand aus 11 Bundeswehrsoldaten und 12 Soldaten der polnischen Streitkräfte. Zu den Soldaten gesellten sich später auch Absolventen des Jugenderziehungszentrums in Neisse.
Freilegen des Schaberplatzes
Die deutsch-polnische Zusammenarbeit wird nach der pandemiebedingten Unterbrechung fortgesetzt. Wie die Direktorin des Kriegsgefangenenmuseums in Lamsdorf-Oppeln betont, leisten die Soldaten bei jedem Besuch eine andere Arbeit. Dieses Mal waren sie an zwei Orten tätig. „Im Allgemeinen säubern die Soldaten das Gebiet um die Überreste des Lagers in der Nähe der Ruinen der Kaserne. Im Jahr 2020 haben wir diesen Bereich vollständig restauriert, sodass die Soldaten in diesem Jahr an diesem Standort hauptsächlich denkmalpflegerische Präventionsmaßnahmen durchführen mussten. Sie entfernten, was der Wind herangetragen hat, räumten Laub und Entwässerungsschächte auf. Die umfangreichsten Arbeiten gab es hingegen im Bereich des so genannten Schaberplatzes, der von dem Archäologen Dr. Dawid Kobiałka kartiert wurde. Dort mussten sehr dichter, hoher Bewuchs entfernt und Sträucher mit der Holzhackmaschine zerkleinert werden. Hier sollen archäologische Forschungen durchgeführt werden“, sagt Dr. Violetta Rezler-Wasielewska.
Fürsprecher des Friedens
Am Donnerstag fand ein Festakt statt, um die Aktion abzuschließen. An der Veranstaltung unter der Leitung von Oberstleutnant Rainer Grygiel nahmen neben Soldaten der 10. Oppelner Logistikbrigade und der Panzerschule Münster, des Panzerbataillons aus Bergen und der Reserve aus Zeven auch die deutsche Konsulin Birgit Fisel-Rösle sowie Vertreter des Landratsamtes Neisse, Andrzej Kruczkiewicz, und der Gemeinde Lamsdorf, teil. „Soldatengräber sind die besten Fürsprecher und Prediger des Friedens“, mit diesen Worten von Albert Schweitzer, Friedensnobelpreisträger von 1952, bedankte sich der deutsche Oberstleutnant Rainer Grygiel vor dem Denkmal für das Martyrium der Kriegsgefangenen bei den Soldaten, die sich in den vergangenen zehn Tagen gemeinsam dafür eingesetzt hatten, dass die Nationale Gedenkstätte in Lamsdorf erhalten und für Besucher zugänglich gemacht wurde. Ein Video, das über die Arbeit der Soldaten berichtet, kann auf dem Facebook-Profil des Museums angesehen werden.
A. Durecka