Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Praktikum in Oppeln

 

Die Rheinland-Pfälzerin Maria Harutyunyan ist Studentin des trinationalen Masterprogramms „European Studies“, das einen je einsemestrigen Aufenthalt an den Universitäten in Mainz, Oppeln und Dijon in Frankreich vorsieht. Im Rahmen ihres Studiums machte sie vor Kurzem ein sechswöchiges Praktikum beim Oppelner Marschallamt. Mit Lucas Netter sprach sie über ihre Zeit in Oberschlesien – und ihre Pläne für die Zukunft.


Maria, warum hast Du Dich dazu entschlossen, in Oppeln ein Praktikum zu absolvieren?
Vor anderthalb Jahren habe ich mein erstes Mastersemester an der Universität Oppeln verbracht, ich kannte die Region also schon ein wenig und wusste auch von der Partnerschaft zwischen meiner Heimat Rheinland-Pfalz und der Woiwodschaft Oppeln. Über das 4er-Netzwerk der Regionen Oppeln, Rheinland-Pfalz, Mittelböhmen und Bourgogne-Franche-Comté habe ich dann von den Praktikumsmöglichkeiten beim Oppelner Marschallamt erfahren. Da ich mich für Regionalpolitik auch außerhalb Deutschlands interessiere, wollte ich mir diese Chance nicht entgehen lassen.

Maria Harutyunyan
Foto: Tina Trippens / Motivjaegerin.de

Was waren Deine Aufgaben während des Praktikums?
Ich war in zahlreiche Tätigkeiten des Marschallamtes eingebunden. Da mein Praktikum fast zeitgleich mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine begann, habe ich vor allem bei der Koordination der Flüchtlingsaufnahme geholfen. Auch an der Organisation und Planung des kürzlichen Besuchs der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Oppeln war ich beteiligt. Daneben habe ich – dank der Woiwodschaftsbevollmächtigten für kulturelle Vielfalt, Zuzanna Herud – auch die hiesige deutsche Minderheit kennengelernt.

Wusstest Du schon vor Deinem Praktikum von der Präsenz der deutschen Minderheit in Polen und insbesondere in Schlesien?
Ich wusste zwar, dass es in Polen eine recht große deutsche Minderheit gibt, die Strukturen und verschiedenen Institutionen waren mir zuvor aber nicht bekannt. Umso begeisterter bin ich nun vom weitreichenden Engagement der Mitglieder der Minderheit, auch und besonders von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Ich finde, dass ihre Aktivitäten ein wichtiger Baustein zur Förderung der deutsch-polnischen Beziehungen sind.

Du hast nun einen Einblick in die Oppelner Regionalpolitik erhalten. Bist Du auch selbst politisch aktiv?
Schon seit meiner Schulzeit engagiere ich mich in der SPD und bin seit 2016 Vorstandsmitglied des Ortsvereins in Oppenheim. Ich möchte natürlich auch weiterhin aktiv bleiben. Für die Zukunft stelle ich mir politisches Engagement im Kontext der Europäischen Union vor.

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