In Deuthen (Olsztyn-Dajtki) ist nach 1945 eine Tafel für die Gefallenen des I. Weltkriegs verschwunden. Nun kehrt sie als „Exponat des Monats“ zurück.
Mit einem Denkmal und einer Tafel auf dem Friedhof in Deuthen (Olsztyn-Dajtki) wurden im Jahr 1932 insgesamt 41 Gefallene geehrt, die im 147. Infanterieregiment „General-Feldmarschall von Hindenburg“ gedient hatten. Am Ende des Zweiten Weltkriegs verschwand die Tafel spurlos. 2013 wurde der Obelisk instandgesetzt und eine neue Tafel angebracht, allerdings ohne Namen. Denn diese waren auf den vorliegenden historischen Postkarten nicht lesbar. Jetzt kehrt die Originaltafel wieder nach Allenstein zurück.
Im Keller gefunden
Vor knapp zehn Jahren hatte eine Einwohnerin von Danzig (Gdańsk) die Tafel im Keller ihres Großvaters entdeckt. Der hatte sie nach 1945 an den Bahngleisen gefunden und mitgenommen. Die Enkelin hat nun die Tafel an das Museum der Freien Stadt Danzig abgegeben.
Dort versuchte Geschichtsliebhaberin Izabela Sitz, mit den Mitarbeitern des Museums herauszufinden, wohin die Tafel aus Kupferblech mit etwa zehn Durchschusslöchern gehört. Vor kurzem sah sie im Internet das Bild eines Denkmals in Allenstein, das sie an diese Tafel erinnerte. Sie setzte sich mit Mirosław Sochacki von Radio Olsztyn in Verbindung, der bereits seinerseits die Tafel unabhängig von Frau Sitz gesucht hatte.
Anhand eines Fotos verglich er das Fundstück aus dem Keller mit der nachgebauten Tafel von 2013. Es sind dieselben.
Wo wird die Tafel angebracht?
Bei einem Ortstermin im September auf dem Friedhof in Deuthen verglichen Izabela Sitz und ihr Kollege Michał Freyer die Maße der Tafel mit denen auf dem Obelisken – sie stimmten ebenfalls überein. Inzwischen hat der Regionalhistoriker Rafał Bętkowski vom Museum der Moderne die Tafel nach Allenstein gebracht, wo sie am 12. Januar als „Exponat des Monats“ präsentiert wird.
Danach muss entschieden werden, wo sie angebracht wird – am Denkmal auf dem Friedhof oder in der alten Kirche in Deuthen, wie Rafał Bętkowski aus Gründen der Sicherheit vorschlägt. Damit sie nicht wieder abhanden kommt.
Text: Uwe Hahnkamp