Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Rund ums Ei

Zum 31. Mal organisierte das Museum des Oppelner Dorfes den Ostereier-Wettbewerb. Die Aufgabe der Teilnehmer ist es, in traditionellen Kunstarten, die in der Region Schlesien präsent sind, Eier zu schmücken. Es dominierten zwei Techniken: gekratzte und mit Wachs verzierte Eier.

Dieses Mal bot das Museum eine hybride Form des Wettbewerbs an, die Eier konnten entweder bereits fertig zum Wettbewerb abgegeben oder erst im Museum vor Ort angefertigt werden: „So kommen wir allen entgegen. Uns ist das Aufrechterhalten der traditionellen Eierschmucktechniken sehr wichtig“, so Jarosław Gałęza, Direktor des Museums des Oppelner Dorfes. Am Freitag fand der Wettbewerb für Kinder statt, einen Tag darauf für Erwachsene. Teresa Sobota aus Olschowa kratzt Eier von Kind an. Sie ließ sich das gemeinsame Treffen mit anderen Volkstums-Künstlern nicht entgehen: „Wir treffen uns hier gerne und tauschen uns aus, was die Techniken angeht, vielleicht gibt es eine neue Adresse, was die Messer zum Kratzen anbelangt, es sind halt so Sachen rund ums Ei, über die wir sprechen. Wir kennen uns schon lange und sprechen auch über Privates“, so Teresa Sobota, die 1980 das erste Mal an einem Eier-Kratzwettbewerb in Gogolin teilgenommen hat. „Es sind also über 40 Jahre dokumentierte Volkskunst, die ich vorzuweisen habe, zu Hause ein Haufen Diplome und Urkunden“, so die Volkskünstlerin. Mit dem Eierkratzen beschäftigt sie sich nicht nur kurz vor dem Wettbewerb: „Ich kratze das ganze Jahr über. Jede freie Minute widme ich meinem Hobby, es ist Entspannung für mich. Ich probiere auch gerne andere traditionelle Techniken aus“, sagt Teresa Sobota, die auch ihren Kindern und Enkeln diese Leidenschaft zum Eierkratzen vererbt und beigebracht hat.

Teresa Sobota (links) konnte sich das Treffen mit anderen Volkstumskünstlern nicht entgehen lassen.
Foto: Manuela Leibig

Die Volkstumskünstlerin bietet zudem Workshops in Schulen, Kulturhäusern und Seniorenheimen an: „Wenn ich eingeladen werde, so einen Workshop zu leiten, dann mache ich es gerne. Es ist meistens ohne Bezahlung, aber es macht mir Spaß, mich mit Menschen zu treffen“, sagt sie.

Der Kommission, die die Werke der Künstler bewertet, gehören Ethnografen aus Museen in Breslau, Ratibor, Beuthen und Oppeln an: „Wir möchten so vermeiden, dass jemand die Eier einer Person wiedererkennt und deswegen besser bewertet“, so der Direktor des Museums. Die Ergebnisse werden am 10. April um 11 Uhr beim Oster-Jahrmarkt im Museum des Oppelner Dorfes bekanntgegeben. Das ganze Programm des Jahrmarkts auf muzeumwsiopolskiej.pl

Manuela Leibig

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