Das Schloss Schalscha (Szałsza) in der Woiwodschaft Schlesien ist ein wunderbares Beispiel einer durch und durch gelungenen Renovierung im Stil der Epoche. Heute in Privatbesitz – ist das Schloss für Besucher leider geschlossen. Es begeistert aber auch von außen.
Das Dorf Schalscha bestand 1865 aus einem Rittergut und einem Kirchdorf. Das Gut gehörte Victor von Gröling und beinhaltete außer Schalscha auch die Vorwerke Althof und Neuhof. 1877 erbaute Victor das neogotische Schloss in Anlehnung an die englischen Tudor-Schlösser. Zuvor stand an der Stelle ein barockes Anwesen. Das neue Schloss hatte Türmchen, Risaliten und Zinnen, charakteristisch für den Tudor-Stil.
Die von Gröling waren ein Adelsgeschlecht aus dem Herzogtum Anhalt, in Oberschlesien besaßen sie aber neben Schalscha noch mehrere Güter, unter anderem Pniow, Rudzinitz, Sacharsowitz, Ellguth von Gröling (heute: Ligota Łabędzia) und Zernik (Żerniki, heute Stadtteil von Gleiwitz). Nach dem Zweiten Weltkrieg verloren die von Gröling, ebenso wie alle anderen schlesischen Adelsfamilien, ihre Ländereien. Sie siedelten nach Österreich und Deutschland um. Der letzte Eigentümer des Schlosses Schalscha, Hans Georg von Gröling, verstarb 1973.