Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Sein Name wird nicht vergessen werden

In diesem Jahr jährt sich der Todestag des sächsischen Königs Albert I. (1828-1902), einem Abkömmling der Familie von Wettin, zum 120. Mal. In Sibyllenort, der Sommerresidenz der sächsischen Könige, ließ seine Frau Fürstin Carola nach Alberts Tod ein Steinkreuz mit einer Gedenktafel errichten. Letztere wurde dank der Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Langewiese und den sächsischen Behörden restauriert und kürzlich im Park von Sibyllenort enthüllt.

Vom „schlesischen Windsor“, wie das prächtige Schloss in Sibyllenort einst genannt wurde, ist heute nur noch ein kleines Gebäude übrig, das die Pracht des Ortes nicht wiedergibt. Die Gemeinde Langewiese hat sich jedoch um den Park gekümmert, der das Schloss einst umgab. Noch heute beeindrucken die mächtigen alten Eichen, die wohl an die Zeit erinnern, als die sächsischen Könige nach Sibyllenort kamen.

König Albert I. von Sachsen Foto: Wikipedia

„Ihr, die ihr vorbeikommt“
Die Familie Wettin war bei den Bewohnern von Sibyllenort zu dieser Zeit außerordentlich beliebt. Bereits im 19. Jahrhundert war das Schloss nicht nur die Residenz der Aristokraten, sondern auch eine Touristenattraktion. Von den 420 Räumen des Schlosses waren 80 für Besucher zugänglich! Und sie kamen bereitwillig, so dass sich in der Gegend Gasthäuser, Schenken und eine Brauerei ansiedelten. König Albert wurde von den Einwohnern als schön und sanftmütig empfunden. Während seiner Regierungszeit gab es eine Reihe von Initiativen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Armen und eine umfassende Reform des Steuersystems. Er starb in Sibyllenort, die Trauer um seinen Tod war dort also groß. Seine Frau Carola errichtete 1902 auf einer Anhöhe im Park ein Steinkreuz zum Gedenken an König Albert. Die Inschrift auf dem Kreuz verkündete: „Ihr, die ihr an seinem Lieblingsplatz vorbeikommt, denkt in Liebe und Gebet an ihn. An jenen, der Freude daran hatte, Sanftmut und Gerechtigkeit mit anderen zu teilen“.

An der Enthüllungsfeier nahmen Vertreter der Staatswälder, der sächsischen Behörden, der Gemeinde Langewiese und der Initiative zur Erhaltung schlesischer Kulturgüter teil.
Quelle: Jörg Giessler
Karol Długosz, Pastor der Evangelisch-Augsburgischen Kirchengemeinde St. Christophorus in Breslau, weihte die Gedenktafel ein.
Quelle: Jörg Giessler

Neue Gedenktafel zum Jubiläum
Am 17. September fand in Sibyllenort eine Feier zur Enthüllung des renovierten Denkmals und der Gedenktafel statt. An der Veranstaltung nahmen Vertreter der sächsischen Behörden, der Gemeinde Langewiese und der Initiative zur Erhaltung schlesischer Kulturgüter teil. „Zu seinen Lebzeiten genoss König Albert einen guten Ruf, auch in Sibyllenort. Seine Frau wollte, dass sein Name nicht in Vergessenheit gerät. Und so ist es geschehen“, sagte Joanna Adamek, stellvertretende Vorsteherin der Gemeinde Langewiese, während der Zeremonie. Jörg Giessler, Vertreter der Initiative zur Erhaltung schlesischer Kulturgüter, ist sehr erfreut, dass das Projekt zu einem Abschluss gebracht werden konnte. „Die Vorbereitungen für die heutige Feier dauerten zwei Jahre. Die Gedenktafel wurde vom Steinmetz Jerzy Demski und das Medaillon von einer Firma aus Stettin hergestellt. Das Kreuz selbst wurde im Frühjahr restauriert. Die Gemeinde hat neben dem Kreuz eine Informationstafel aufgestellt“, sagt Jörg Giessler. Die stellvertretende Gemeindevorsteherin hat ankündigt, dass dies nicht das Ende der Arbeiten im Park in Sibyllenort ist. Eine weitere Restaurierung des Gebiets und seiner Denkmäler ist geplant.

Anna Durecka

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