Am 3. Juni organisierte die Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit (AGDM) den diesjährigen, 26. Tag der nationalen Minderheiten in Polen. Vertreter verschiedener Gruppen waren in die Kosakensiedlung „Ataman“ in Allenstein (Olsztyn) gekommen und präsentierten sich an Informationsständen und mit Musik und Tanz auf der Bühne.
Es war ein ungewohntes Bild für die Stammgäste des Tags der Minderheiten. Hatte in den Vorjahren jeweils eine einzige Minderheit über ihre Geschichte informiert, auf der Bühne das Können ihrer Gesangs- und Tanzgruppen gezeigt, und den Gästen ihren kulinarischen Reichtum dargeboten, war es in diesem Jahr anders. „Aus Anlass unseres 25-jährigen Jubiläums im letzten Jahr haben wir das Konzept geändert. Es gibt zwar ein künstlerisches Programm, aber wir haben den Gruppen der einzelnen Minderheiten auch Informationsstände angeboten“, sagt Anna Kazańska, die Kulturmanagerin der AGDM.
Positives Echo fand die Änderung bei Vereinen ohne Tanz- oder Gesangsgruppe, die so ihre Handarbeiten, Bilder, von ihnen herausgegebene Literatur, Backwaren und andere kulturelle Erzeugnisse präsentieren konnten. Ein wichtiger Programmpunkt war ein Rundgang an den Ständen vorbei, bei dem die Repräsentanten der Vereine auf ihre Angebote aufmerksam machen konnten. Die deutsche Minderheit vertraten neben der gastgebenden AGDM die Vereine aus Bischofsburg (Biskupiec), Bartenstein (Bartoszyce), Neidenburg (Nidzica) und Elbing (Elbląg), für die ukrainische Minderheit war der Schulverband mit Ukrainisch als Unterrichtssprache in Bartenstein und für die Litauer Vertreter des Litauischen Hauses in Sejny gekommen. Einen farbenfrohen Stand hatte die Gesellschaft der Tataren in Ermland und Masuren Sujmbike auf die Beine gestellt. Das bunte Mosaik des Tages ergänzten zwei längere Auftritte der Roma-Gruppe „Hitano“ und der ukrainischen Folkrock-Gruppe „Tuhaj Bej“, außerdem tanzten die Gruppe „Saga“ der deutschen Minderheit in Bartenstein und eine Jugendformation der litauischen Minderheit in Sejny.
Die Organisatoren waren zufrieden. „Das neue Konzept wurde gut aufgenommen, und es waren auch dank des Sonnenscheins viele Gäste gekommen“, meint Anna Kazańska. Finanziell unterstützten die Veranstaltung unter anderem das Ministerium für Inneres und Verwaltung in Warschau, das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Danzig und das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration.
Uwe Hahnkamp