Nach der Entscheidung des Sejm die Mittel für den minderheitensprachlichen Deutschunterricht an den Schulen zu kürzen, meldet sich nun auch die SPD-Bundestagsfraktion zu Wort.
In einer Pressemittelung erklärt Dietmar Nietan, MdB, der für die Belange der deutschen Minderheit innerhalb der SPD-Fraktion zuständig ist, dass die Kürzungen im Bildungsbereich allein im Deutschunterricht eine Diskriminierung sei. „Dieser weitere Versuch, mit anti-deutscher Politik innenpolitisch zu punkten, schadet der deutschen Minderheit und der Vielfalt der polnischen Gesellschaft. Diese Politik schadet den deutsch-polnischen Beziehungen. Vor allem aber schadet Polen sich damit selbst, denn solche nationalistischen Manöver stoßen diejenigen vor den Kopf, die sich um die politischen Beziehungen beider Länder bemühen. Letztlich isoliert sich die polnische Regierung damit innerhalb der EU“, schreibt Nietan.
Der SPD-Politiker betont auch, dass der Vorwurf gegen Deutschland, es fördere nicht den Polnischunterricht an den Schulen nicht gerechtfertigt sei, denn in vielen Bundesländern wird ein solcher Unterricht angeboten. „Dass im Jahr 2022 mitten in Europa nationale und regionale Minderheiten zur Geisel politischer Interessen gemacht werden, entspricht nicht unserer Vorstellung eines vereinten Europas“, schreibt Dietmar Nietan.
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