Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Stummer Zeitzeuge

Nur einen Katzensprung entfernt von Oppeln liegt Schedlau (Szydłowiec Śląski). Und in Schedlau wächst die Pückler-Eiche, eine der ältesten Eichen in Polen. Schätzungen zufolge ist der Baum 580 Jahre alt und steht natürlich unter Denkmalschutz. Die Eiche ist leider auch das einzig Wertvolle, was von der Adelsfamilie von Pückler in Schedlau übriggeblieben ist.

Die Familie von Pückler ließ sich im Jahr 1533 in Schedlau nieder, als Niklas Pückler von Groditz das Dorf gekauft hatte. In den darauffolgenden 400 Jahren blieben die von Pückler Schedlau treu.

Die Eiche in Schedlau ist über 580 Jahre alt.
Foto: A. Durecka

Die Familie von Pückler

Ihren Familiensitz, ein Schloss, das leider nicht mehr existiert, haben sie 1570 gebaut. 1616 stifteten Hans von Pückler und seine Frau Helena von Sedlnitzky eine steinerne Salvatorkirche. Über dem Portal hängt eine Tafel mit dem Wappen der Stifter und der Aufschrift: „Im 1616 Jar ist diese Christliche Apostolische / Euangelische Kirche von dem Edlen Gestrengen Herrn / Hans Pückler von Groditz Auff Schedelaw Sampt / Seinem Ehgemahl der Wolgebornen Frawen Frawen / Helena Sedlnitzkyn Von Choltitz Vnd Füll- / stein von Ihrem von Gott Beschereten Gutt vnd gelde / Erbawet Worden“. Im Jahr 1629 wurde die Kirche infolge des kaiserlichen Restitutionsediktes an die katholische Pfarrgemeinde übergeben. Dennoch blieben die meisten Einwohner evangelisch. Heute dient die Kirche als Filiale der Falkenberger Pfarrgemeinde. Das Schloss hingegen wurde im Dreißigjährigen Krieg größtenteils zerstört und musste im Jahr 1650 wiederaufgebaut werden. Ein weiterer Umbau wurde erst 1854 vom Grafen Erdmann III. von Pückler vorgenommen, der das Schloss im neugotischen Stil auffrischen ließ. So sah es noch im Jahr 1945 aus. Die Rote Armee eroberte Schedlau nach fünf Wochen Kämpfen am 17. März 1945. Das Schloss wurde in Brand gesteckt und später abgerissen. Heute sind nur noch das Eingangstor und ein Teil der Mauer erhalten.

An der Eiche befindet sich bis heute ein Gedenkstein mit einer deutschsprachigen Aufschrift.
Foto: A. Durecka

 

Die Pückler-Eiche ist eine von zehn umfangreichsten Eichen in Polen.

Tragisches Ende

Und natürlich die Pückler-Eiche. Mit ihr ist eine tragische Sage verbunden. Der Ritter Wenzel von Pückler hat den Liebhaber seiner Frau, Siegmund Stosch, hier zu einem Duell aufgefordert. Es war das Jahr 1537, Wenzel kehrte gerade nach Hause zurück und erwischte die beiden auf frischer Tat. Von Pückler verwundete Stosch tödlich, daraufhin sprang die Gräfin vom Schlossturm und ertrank im Fluss. An der Eiche befindet sich bis heute ein Gedenkstein mit der deutschsprachigen Aufschrift: „Hier fiel Ritter Siegmund Stosch im Zweikampf mit Ritter Wenzel Pückler Groditzky zu Schedlau 1537. Errichtet 1867“.

 

Die Pückler-Eiche in Schedlau (Szydłowiec Śląski)
Foto: Anna Durecka

Anna Durecka

 

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