Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Die Gedanken sind frei

Die Gedanken sind frei

 Idée fixe

Vor Ostern habe ich es zwischen einer Reihe von Verpflichtungen geschafft, zwei kleine persönliche Projekte abzuschließen. Manchmal schleppen wir Dinge mit uns herum, für die wir seit Jahren keine Zeit mehr hatten, die uns aber immer wieder einfallen. Sie haben keine große Bedeutung, sie lösen keine Probleme im Leben, aber mit der Zeit werden sie zu einer fixen Idee. Wir haben das Gefühl, dass sie abgeschlossen werden müssen.

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  Ostern

Das Leiden und Sterben Jesu, die Passion, ist immer noch irgendwie „populär”. Über Haydns Musik zu den letzten Worten Christi, die ich vor zwei Wochen in Kattowitz hören konnte, habe ich bereits geschrieben, und am Mittwoch vor dem österlichen Triduum erklang diese Musik im Sitz des DFK Stolarzowice/Stollarzowitz. Ein Lob an die Ortsgruppe, dass sie auch eine so herausragende Seite der deutschen Kultur fördert. Am vergangenen Samstag hörte ich in der Berliner Gedächtniskirche die monumentale Johannespassion von Johann Sebastian Bach. Im Jahr 2004 schockierte uns Mel Gibsons Film „Die Passion“, der die Ungeheuerlichkeit des Leidens Christi brutal und buchstäblich darstellte.
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Letzte Worte der Leidenden

Zwei Wochen vor Karfreitag verbrachte ich den Freitagabend in der Schlesischen Philharmonie bei einem Konzert mit Musik von Joseph Haydn. Auf diese Weise war ich besonders tief in die freitägliche Meditation über die Passion Christi eingebunden, denn das Werk, das uns zusammenführte, war Musik, die zu den sieben letzten Worten Christi am Kreuz geschrieben wurde. Das Konzert war dem Gedenken an die Opfer der Oberschlesischen Tragödie gewidmet.

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Schwächung der Dissonanz

Vor einigen Tagen hat der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag einen revolutionären Schritt getan. Er beschuldigte den amtierenden russischen Präsidenten der Kriegsverbrechen und erließ einen Haftbefehl gegen ihn. Eine Anordnung, die mehr als 120 Länder der Welt rechtlich verpflichtet, Wladimir Putin zu verhaften, wenn er in ihren Zuständigkeitsbereich kommt. Und obwohl es zweifelhaft erscheint, dass er vor Gericht gestellt wird, wenn die Russen ihn nicht selbst ausliefern, darf die Bedeutung dieser Entscheidung nicht unterschätzt werden.

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Johannes Paul II. und Polen

Die Polen sind von einem neuen Streit eingeholt worden, dessen Hintergrund die Anschuldigungen gegen Johannes Paul II. sind. Diese haben mein Gefühl der Dankbarkeit für die Emotionen und Lehren, die ich während seines Pontifikats erfahren habe, nicht erschüttert. Ich bereue nicht, dass ich am 3. Juni 1979 nach Gnesen gefahren bin, um ihn persönlich zu erleben. Ich bereue auch nicht die Menschenmenge, in der ich 1983 in Posen seinen Worten lauschte, noch die vielen Stunden des Wartens auf dem St. Annaberg, noch die Audienz im Vatikan im Jahr 1997.

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Es gibt einen solchen Ort

Europa ist ein Kontinent, der nur passiven Fernsehzuschauern bekannt und daher langweilig und vielleicht „altvorkommt, wie man ihn gewöhnlich nennt. Dabei ist es lebendig, erstaunlich, zeigt immer neue Facetten, die für die einen vertraut und die anderen faszinierend sind. Für mich, einen Bewohner Polens, ist es frappierend, was in Târgu Mureș / Marosvásárhely / Neumarkt am Mieresch (Rumänien) an einem Sonntagmorgen alles möglich ist.

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„Transferraum Heimat“

In der sächsischen Stadt Knappenrode, einem Ortsteil von Hoyerswerda, befindet sich auf einem postindustriellen Gelände die Erinnerungs-, Begegnungs- und außerschulische Bildungsstätte „Transferraum Heimat“. In dem roten Backsteingebäude überlagern sich Ausstellungs- und „Konferenz-Räume, sodass selbst der servierte Imbiss in diesen Industrieräumen vor der Kulisse eines authentischen Waggons der Deutschen Reichsbahn Oppeln 1558 Ghs eingenommen wird. Diese Aufschrift ist kein Zufall, denn es handelt sich um genau einen der Waggons, mit denen die Schlesier aus Oberschlesien abtransportiert wurden.

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Fehlendes Verständnis

„Die deutschen Minderheiten (insbesondere in der ehemaligen Sowjetunion) haben als unmittelbare Folge des Zweiten Weltkrieges unter Entrechtung und Unterdrückung, Vertreibung und Verbannung gelitten. Oft mussten sie unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit (etwa in der sogenannten russischen „Trudarmee”) leisten. (…) Auch das Pflegen der deutschen Sprache und der deutschen Traditionen war lange untersagt. Vor dem Hintergrund der Mitverantwortung Deutschlands für dieses Schicksal unterstützt die Bundesrepublik die deutschen Minderheiten in ihren Herkunftsländern bei der Bewältigung ihres Kriegsfolgenschicksals. (…) Dies erfolgt gegenwärtig vor allem durch die Aufnahme von Spätaussiedlern und ihren Familienangehörigen nach dem Bundesvertriebenengesetz (BVFG).“

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,,Licht der Welt

Ich treffe immer wieder Menschen, die auf der Suche nach ihren Wurzeln, ihren Verwandten, ihren Gedanken sagen, dass sie es bedauern, dass sie so wenig gefragt haben, als ihre Eltern und Großeltern noch lebten. Sie hätten mehr herausgefunden, als wenn sie nun Archive durchforsten oder die Erinnerungen von Fremden lesen. So ähnlich habe ich mich gefühlt, als ich gerade Peter Seewalds Interview mit Papst Benedikt XVI., „Licht der Welt“, gelesen habe. Das Buch ist 2010 erschienen, als er noch Papst war, der mit den Problemen der Kirche und der Welt zu kämpfen hatte. Dreizehn Jahre sind vergangen, er ist gestorben, und die Probleme für die Kirche und die Welt sind nur noch größer geworden.

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Minderheitenpolitik – Aufgabe der EU?

Am Mittwoch (01.02.) nahm ich an einer Konferenz in Brüssel teil, die von Lucia Puttrich, Europaministerin der Hessischen Landesregierung, zum Thema „Nationale Minderheiten in Europa – eine Aufgabe der EU?“ organisiert wurde. Das Fragezeichen soll die weniger gut Informierten darauf aufmerksam machen, dass diese Frage noch nicht beantwortet wurde. Und doch scheint es, wenn so viele Bereiche, vom Umweltschutz über Rechtsstaatlichkeit, demokratische Standards, makroökonomische Fragen bis hin zur Außenpolitik, Gegenstand von EU-Maßnahmen sind, dann sollten auch die Standards für die Behandlung nationaler Minderheiten und ihrer Sprachen dazu gehören. Nichts ferner als das.

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