Vertreterinnen des Frauenverbandes im Bund der Vertriebenen e. V. (Vertriebene, Spätaussiedler) aus ganz Deutschland unternahmen eine Auslandsbegegnung in Schlesien. Solche Auslandsbegegnungen wurden vom Frauenverband schon in vielen Siedlungsgebieten organisiert, nun war Schlesien an der Reihe. Hier lernten sie innerhalb von fünf Tagen vor allem die Institutionen der Deutschen Minderheit und deren Tätigkeit kennen. Dabei wurden auch Erfahrungen ausgetauscht.
Frauen
Das Federschleißen fand früher fast in jedem Haus statt. An langen Winterabenden trafen sich die Frauen, um Federn für neue Bettdecken und Kissen zu zupfen. In einigen Dörfern wird diese Tradition fortgeführt, um sie vor dem Vergessen zu bewahren. So ist es in Broschütz, wo sich Jung und Alt beim Federnzupfen treffen.
Ohne sie wäre die ländliche Landschaft nicht so bunt, aber vor allem so gepflegt und kulinarisch schmackhaft. Schlesische Landfrauen, denn von ihnen ist die Rede, kamen letzte Woche aus der ganzen Region nach Broschütz, um sich nach einem Jahr Pause wieder persönlich zu treffen.
Wie gestaltet sich eine frauenfreundliche Stadt, was genau kann man sich darunter vorstellen und was bedeutet überhaupt „Gendermainstreaming“ und „Genderbudgeting“? Das sind Fragen, die gestellt werden müssen und genau dies machen das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit und die Friedrich-Ebert-Stiftung in ihrer neusten Online-Debatte “Frauenfreundliche Stadt – eine Stadt der Gleichstellung und Inklusion“.
Dass es in Breslau keine Auguste-Schmidt-Straße gibt, ist wirklich eine Schande. Denn die am 3. August 1833 in Breslau geborene spätere Lehrerin, Schriftstellerin und Aktivistin ist eine der bedeutendsten Töchter Niederschlesiens. Sie war ein Multitalent und als Frau ihrer Zeit weit voraus.
Sie war die erste Frau, die am 22. Dezember 1900 an der Universität Breslau im Fachgebiet Chemie promovierte. Wer weiß, wie sich die Karriere von Clara Immerwahr weiterentwickelt hätte und wie es ihr im Leben ergangen wäre, hätte sie nicht den späteren Nobelpreisträger und Erfinder von Zyklon B und Senfgas Fritz Haber geheiratet. Womöglich wäre alles dann nicht so tragisch ausgegangen.
Ihr Taufname war Dorothea. Doch die Tochter des Beuthener Gymnasiallehrers Franz Nolte ging in die Geschichte als Theanolte Bähnisch ein. Die Mitbegründerin des Deutschen Frauenrings, Herausgeberin der Zeitschrift „Die Stimme der Frau“ war Deutschlands erste Verwaltungsreferendarin und die erste Regierungspräsidentin Hannovers.
Im 19. Jahrhundert war den Frauen der Zugang zu Kunstakademien verwehrt. Doch Getrud Staats, die Tochter eines wohlhabenden Breslauer Kaufmanns, hatte das Glück, dass ihr Vater ihr großes Talent fördern konnte. Deswegen konnte die später als bekannteste schlesische Landschaftsmalerin sich schon in jungen Jahren auf ihre große Leidenschaft konzentrieren.
Die Geschichte von Justine Siegemund ist so ungewöhnlich, dass sie als Filmdrehbuch dienen könnte. Unsere am 26. Dezember 1636 in Rohnstock (Landkreis Schweidnitz) geborene Protagonistin war „Stadt-Wehemutter“ in Liegnitz. 1690 veröffentlichte sie ein illustriertes Lehrbuch für Hebammen, das heute als einer der ersten medizinwissenschaftlichen Texte aus der Feder einer Frau gilt.
Fotografie war im 19. Jahrhundert eine Männersache. Doch auch einige Frauen schaffen es, sich in dem neuen fortschriftlichen Handwerk einen Namen zu machen. So gilt zum Beispiel die Leipzigerin Bertha Wehnert-Beckmann (geb. 1815) als die erste deutsche Berufsfotografin. Doch zwei Jahre vor ihr wurde in Breslau eine andere Fotografin geboren: Jenny Bossard-Biow.