Die deutsche Minderheit in Nordpolen ist bei den Kommunalwahlen nur sehr schwach vertreten. Wie wird sie nach den Wahlen dastehen?
Graudenz
Es war ein schweißtreibendes Treffen, sowohl wegen der Hitze als auch wegen des Inhalts. Worüber diskutierten die Vertreter der deutschen Organisationen in Nordpolen so leidenschaftlich?
102 Jahre alt war der älteste Teilnehmer des Sommerfestes der deutschen Minderheit in Ermland und Masuren. Es war Hubert Brosda, früher aus Osterode (Ostróda) und jetzt aus Berlin.
Auf Einladung des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) kamen am vergangenen Wochenende in Bromberg (Bydgoszcz) zahlreiche Vertreter der deutschen Minderheit aus dem Norden des Landes zu einem Koordinationstreffen zusammen. Neben dem Austausch und der Vernetzung standen dabei auch verschiedene Schulungen zum Projektmanagement auf dem Programm.
Vor einem Jahr gedachte der Verband deutscher Gesellschaften zum ersten Mal mit einer offiziellen Feierlichkeit der Opfer des Lagers Potulitz bei Nakel an der Netze. Damals wurde gesagt, an diesem Ort wolle man nun jedes Jahr zusammenkommen und für die Opfer beten. Am 27. August haben Vertreter der deutschen Minderheit dieses Versprechen eingelöst.
Nach dem Fund eines jüdischen Grabsteins in einem See bei Garnsee (Gardeja) vor vier Jahren hat Michael Mamlock, der Urenkel der darauf verewigten Rosa Mamlock, eine Stiftung gegründet, die im Rahmen des Projekts „Gardeja Memorial“ eine Gedenkstätte für die früheren jüdischen Einwohner des Ortes errichten will. Am 16. November organisierte sie eine Bergungsaktion für weitere Grabsteine, die in jenem See vermutet wurden.