Kurz vor Frühlingsbeginn und der damit verbundenen Sehnsucht nach Wärme stand in Gdingen (Gdynia) am 18. März noch ein Termin an, der es den Gästen jedes Jahr kalt den Rücken herunterlaufen lässt. Zum inzwischen 27. Mal erinnerte nämlich der Bund der Deutschen Bevölkerung in Gdingen an die Opfer der Schiffskatastrophen am Ende des Zweiten Weltkrieges, bei denen mit den Versenkungen der „Wilhelm Gustloff“, der „Steuben“ und der „Goya“ in den Wellen der Ostsee über 20.000 Menschen ihr Leben verloren.
Gustloff
Das diesjährige Gedenken an den Untergang des Schiffes „Gustloff“ im Januar 1945, das deutsche Einwohner Pommerns auf der Flucht vor der Roten Armee transportierte, findet am 18. März statt. Das Thema der Operation „Hannibal“, wie die deutsche Militäroperation zur Evakuierung von Soldaten und Zivilisten aus Ostpreußen auf dem Seeweg genannt wurde, ist auch in der Galerie auf der Insel in Lauenburg a. d. Leba präsent.
Seit Jahren laden die Gesellschaften der deutschen Minderheit in Gdingen und Danzig zu ihren Gedenkveranstaltungen für die Opfer der Versenkung der Flüchtlingsschiffe „Gustloff“, „Steuben“ und „Goya“ im Jahr 1945 ein. Die diesjährige Feier am 17. März begleitete ein eisiger Wind.

In Zeiten der humanitären Katastrophe vieler Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak, die oft auf dem Mittelmeer ums Leben kommen, wird oft vergessen, dass auch Deutsche Opfer einer ähnlichen Tragödie wurden. Männer, aber auch Frauen und Kinder kamen 1945 ums Leben, weil sie vor Krieg und Gewalt fliehen wollten. Traditionell hat man diesen Menschen am 16. April in Gdingen gedacht.Read More …