Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Jesus

Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Dr. Peter Tarlinski

Palmsonntag – Karwoche

Prozession: Lk 19,28-40

1. Lesung: Jes 50, 4–7

2. Lesung: Phil 2, 6–11

Passion: Lk 22,14 – 23, 56

 

Die Karwoche beginnt

Die wichtigste Woche für die Christen beginnt mit dem Palmsonntag. Die Karwoche entfaltet sich zu den Höhepunkten für die Glaubenden, die am Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag und der Auferstehung Christi in der Osternacht begangen werden. Das ist ein Fest an mehreren Tagen. Diese werden auch „Heilige Drei Tage“, „Österliche Drei Tage“ bzw. „Oster Triduum“ (lat. Triduum Paschale) genannt. Zu Feier des Palmsonntags lädt das Schott-Messbuch mit folgenden Worten ein: „In den Tagen der Fastenzeit haben wir uns auf Ostern vorbereitet; wir haben uns bemüht um die Bekehrung unseres Herzens und um tätige Nächstenliebe. Heute aber sind wir zusammengekommen, um mit der ganzen Kirche in die Feier der österlichen Geheimnisse unseres Herrn einzutreten. Christus ist in seine Stadt Jerusalem eingezogen; dort wollte er Leiden und Tod auf sich nehmen, dort sollte er auch auferstehen. Wir folgen dem Herrn auf seinem Leidensweg und nehmen teil an seinem Kreuz, damit wir auch Anteil erhalten an seiner Auferstehung und seinem Leben.“

Die Prozession mit Palmzweigen

Der Gottesdienst am Palmsonntag beginnt in den katholischen Kirchen mit einer Prozession. Die Gläubigen versammeln sich vor dem Gotteshaus. Dort werden die (Palm)Zweige, welche sie mit sich gebracht haben, gesegnet. Der leitende Geistliche spricht: „Allmächtiger Gott, am heutigen Tag – huldigen wir Christus in seinem Sieg und tragen ihm zu Ehren (grüne) Zweige in den Händen. Mehre unseren Glauben und unsere Hoffnung, erhöre gnädig unsere Bitten und lass uns in Christus die Frucht guter Werke bringen. Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.“ Danach wird das Evangelium vom Einzug Jesu nach Jerusalem vorgelesen und die Prozession setzt sich in Bewegung begleitet von Versen wie etwa: „Die Kinder von Jerusalem trugen Zweige in den Händen. Sie zogen dem Herrn entgegen und riefen: Hosanna in der Höhe!“ oder „Einst mit Zweigen in Händen eilte das Volk dir entgegen; so mit Lied und Gebet ziehen wir heute mit dir.“ Die Teilnehmenden gehen in die Kirche hinein.

Wir folgen dem Herrn auf seinem Leidensweg und nehmen teil an seinem Kreuz, damit wir auch Anteil erhalten an seiner Auferstehung und seinem Leben.

Die Passion Jesu

In der Heiligen Messe, die nach der Prozession gefeiert wird, erklingen die Worte aus dem Evangelium nach Lukas über das Leiden und den Tod Jesu Christi. „Seine Liebe zu den Sündern und den Verlorenen ist die grenzenlose, alles verzeihende und alles tragende Liebe Gottes“ – schreibt Gerhard Lohfink (1934-1924), Professor für Neues Testament. „In Jesus hat Gott sich endgültig an uns gebunden, ja in ihm hat er sich uns preisgegeben. Wenn wir wissen wollen, wie weit Gott gegangen ist, müssen wir Jesus am Kreuz betrachten: seinen Todeskampf, seine Verlassenheit, seine Nacktheit. Mehr kann sich Gott uns nicht mehr ausliefern.“ Das ist für uns Christen wie auch für alle Menschen ein Anlass zum Nachdenken. Auf ihn sollten wir schauen, an ihm uns orientieren und untereinander so gesinnt sein, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht“ (Phil 2, 5).

Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Dr. Peter Tarlinski

2. Sonntag der Fastenzeit – C

1. Lesung: Gen 15, 5–12.17–18

2. Lesung: Phil 3, 17 – 4, 1

Evangelium: Lk 9, 28b–36

Sehnsucht nach Gott

Die Sehnsucht danach, Gott zu sehen, bewegte die Menschen vor Christus, in den Jahrhunderten danach und ist bis heute lebendig. Das drücken unter anderem die Texte der Psalmen aus. In der Liturgie der katholischen Kirche am 2. Sonntag der Fastenzeit wird der 27. Psalm betrachtet. Er kommt in der Feier der Hl. Messe nach der 1. Lesung vor. Der Text lautet: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil: * Vor wem sollte ich mich fürchten? / Höre, Herr, meine Stimme, wenn ich rufe; * sei mir gnädig und gib mir Antwort! Mein Herz denkt an dich: „Suchet mein Angesicht!“ * Dein Angesicht, Herr, will ich suchen. / Verbirg nicht dein Angesicht vor mir; weise deinen Knecht im Zorn nicht ab! * Du wurdest meine Hilfe. Verstoß mich nicht, verlass mich nicht, * du Gott meines Heiles! Ich bin gewiss, zu schauen * die Güte des Herrn im Land der Lebenden. Hoffe auf den Herrn, / sei stark und fest sei dein Herz! * Und hoffe auf den Herrn!“ Wahrheitshalber sei angemerkt: Im Alten Testament herrschte die Überzeugung, dass Gott nicht gesehen werden darf. Sollte jemand Gott zu Gesicht bekommen, wird er sterben müssen.

Er ist Mensch und Gott zugleich. Er wird den Menschen eine freundliche, zuversichtliche, beglückende Zukunft anbieten.

Der Evangelist Johannes drück es mit den Worten aus: „Niemand hat Gott je gesehen. Sein Eingeborener Sohn, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat über IHN aufgeklärt.“ (1, 18).

Jesus – der sichtbare Gott

In der Person Jesu Christi wird Gott sichtbar. Die Evangelisten berichten über die Verklärung Jesu auf einem Berg. „Jesus nahm Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg, um zu beten. Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß. Und siehe, es redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elias; sie erschienen in Herrlichkeit und sprachen von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte. Petrus und seine Begleiter sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen. Und es geschah: Als diese sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: „Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elias.“ Während er noch redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Da erscholl eine Stimme aus der Wolke: „Dieser ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören.“ Dieses Ereignis stellt die göttliche Herkunft Jesu dar. Er ist Mensch und Gott zugleich. Er wird den Menschen eine freundliche, zuversichtliche, beglückende Zukunft anbieten.

Auf Christus hoffen

In unserem Lebensumfeld und in der breiten Öffentlichkeit begegnen wir Menschen, die als Feinde des Kreuzes Christi leben. „Ihr Ende ist Verderben, ihr Gott der Bauch und ihre Ehre besteht in ihrer Schande; Irdisches haben sie im Sinn“, schreibt der Apostel Paulus. „Unsere Heimat ist im Himmel“, setzt er fort. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn und Retter.
Mit IHM in Verbindung bleiben und auf IHN hören – ist unser Leben und unsere Zukunft.

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