Für Henryk Hoch, den Vorsitzenden der Osteroder Gesellschaft der deutschen Minderheit „Tannen“ sowie des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren (VdGEM), war es ein großer Tag. Am 9. September erhielt er im Festsaal der Osteroder Burg auf einer außerordentlichen Sitzung des Stadtrats von Osterode (Ostróda) den Titel eines Ehrenbürgers seiner Heimatstadt verliehen – als bisher sechste Person.
Kaschuben
Die Lebakaschuben, auch Slowinzen genannt, waren eine Volksgruppe, die einst in Pommern lebte. In der Volksrepublik Polen sollten sie ein Zeugnis für Spuren des Polentums in der Region sein. Doch an die einzelnen kaschubischen Wörter erinnerten sich nur einige wenige Bewohner, denn ihre Alltagssprache war Deutsch. Der Journalist Gerald Gräfe erforscht die Geschichte der Lebakaschuben seit fast 40 Jahren. Immerzu ist er auf der Suche nach neuen Informationen über seine Vorfahren. Vor Kurzem hat er in Oppeln über die Lebakaschuben berichtet.
Am 3. März lud das in Oppeln beheimatete Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen (DAZ) zur Auftaktveranstaltung seiner interkulturellen Gesprächsreihe „Minderheiten im Dialog“ ein. Erster Gast war der Journalist Gerald Gräfe, ein Nachkomme der heute nicht mehr existierenden Volksgruppe der Lebakaschuben.
In seiner heutigen Sitzung hat der Senatsausschuss für Wissenschaft, Bildung und Sport eine Änderung des Haushaltsgesetzes für 2022 beschlossen, die eine Erhöhung der Ausgaben um 39 Mio. PLN für den Unterricht von Deutsch als Minderheitensprache vorsieht.