Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Kirche

Keine Mittel zur Renovierung von alten Schlössern und Kirchen?!

Diese Information geht aus dem Entwurf des Bundeshaushalts für das Jahr 2025 in Bezug auf den Kulturbereich aus. Was der Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) mit großem Schrecke zur Kenntnis nimmt.

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

14.07.2024 – 15.Sonntag im Jahreskreis – B

  1. Lesung: Am 7,12-15
  2. Lesung: Eph 1,3-14

Evangelium: Mk 6,7-13

 

Die Lesungen in der katholischen Kirche am 14. Sonntag im Jahreskreis betonen die Berufung. Zu etwas berufen sein verbindet sich mit einer Aufgabe, die es zu erfüllen gilt. Die dienstleistenden Berufungen fallen uns dabei sofort ein: Die Mütter und Väter, die Ärztinnen und Ärzte, die Krankenschwestern und die Pflegekräfte, die Feuerwehrleute, das Technische Hilfswerk und die Ordnungshüter, die Lehrkräfte und die Geistlichen in ihrer Vielfalt der Charismen.

 

Zur Mannschaft berufen

Die Europameisterschaft hat auch auf die Berufungen in die Kader der Nationalmannschaften aufmerksam gemacht. Mit Spannung hat man in Schlesien die Nominierungen (die Berufungen) in das deutsche und polnische Team erwartet. Beide sind ausgeschieden. Die Deutschen fuhren erhobenen Hauptes in den Urlaub. Die Berufung in den Kader wurde ernst genommen. Die Spieler haben das Menschenmögliche gegeben. Sie haben die Fans begeistert und das Vertrauen in die deutsche Fußballmannschaft bestärkt. Eine Entfaltungskette hat stattgefunden: Berufung, Hingabe, Begeisterung. Auch wenn es für das Halbfinale nicht gereicht hat, sind die Spieler samt den Trainern ihre Berufung treu geblieben.

Die christliche Berufung durch Jesus ist eine Aufgabe, nach dem Evangelium zu leben.

 

Von Gott beauftragt

Gott beruft ebenfalls einige Menschen und trägt ihnen besondere Aufgaben auf. Einen besonderen Auftrag hatte der Prophet Amos auszuführen. „Seher, geh, flieh ins Land Juda!
Iss dort dein Brot und prophezeie dort!“, heißt es im Buch Amos; „geh und prophezeie meinem Volk Israel!“. Der Apostel Paulus macht auf die christliche Berufung aufmerksam indem er schreibt: „Gepriesen sei Gott, der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel. Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Grundlegung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor ihm. Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne /und Töchter/zu werden durch Jesus Christus und zu ihm zu gelangen nach seinem gnädigen Willen, zum Lob seiner herrlichen Gnade.“

 

Zu Jüngern geformt

Die christliche Berufung durch Jesus, den Sohn Gottes, ist eine Aufgabe, nach dem Evangelium zu leben. Jesus hat die Zwölf Apostel zu sich gerufen und sandte sie aus,
jeweils zwei zusammen. Er gebot ihnen, zu den Menschen zu gehen, um ihnen seine Botschaft zu verkünden. Er hat ihnen geraten: „Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter und schüttelt den Staub von euren Füßen, ihnen zum Zeugnis.“ Und sie zogen aus und verkündeten die Umkehr. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.

 

Die Berufung erfüllen

Der Jünger Jesu hat nicht den Auftrag, sich durchzusetzen, sondern er soll das Wort Gottes weitersagen und Zeuge Gottes sein in dieser Welt, so lesen wir im Schott-Kommentar. Er soll der Kraft Gottes Raum geben in seinem eigenen Leben. Die Menschen werden seinem Wort nur glauben, wenn sie es als gelebte Wahrheit sehen.

Wort zum Sonntag von Pastor Wojciech Pracki

07.07.2024 – 6. Sonntag nach Trinitatis

Lesungen: Jesaja 43,1-7; Matthäusevangelium 28,16-20

Predigttext: Apostelgeschichte 8,26-39


 Der Inhalt aber der Schrift, die er las, war dieser: „Er ist wie ein Schaf zur Schlachtung geführt; und still wie ein Lamm vor seinem Scherer, also hat er nicht aufgetan seinen Mund.“

Apostelgeschichte 8,32


Eine merkwürdige Zusammenkunft zwei Menschen aus unterschiedlichen Welten. Philippus: ein Diakon, Christ, Gottesdiensthelfer und Verkündiger des Evangeliums – und der Kämmerer aus Äthiopien, dessen Namen wir in der Apostelgeschichte nicht einmal kennenlernen. Was sie aber verbindet, ist der Kult des hebräischen Gottes Jahweh. Der Kämmerer ist sogar nach Jerusalem gepilgert, um im Tempel diesen Gott anzubeten. Er hat auch extra Hebräisch gelernt – in Wort und Schrift – um diesen Gott besser kennenzulernen und verstehen. Sehr untypisch. Philippus ist aber einen Schritt weiter und kennt das Handeln Gottes besser. Er ist ein Anhänger Jesu Christi – ein Judenchrist eben. Seine Aufgabe ist, Jesus Christus, den Sohn Gottes, durch seinen Dienst an ihm anderen Menschen näher zu bringen. Die Grundlage dieser Begegnung der zwei Männer, die unterschiedliche Welten der Antike repräsentierten, war ein Fragment des Buches des Propheten Jesaja, das oben zitiert ist. Dies ist für den afrikanischen Schatzmeister unverständlich gewesen. Philippus bot sich an, diesen Satz zu erklären. Er nutzte die Gelegenheit, um über Jesus, den leidenden Sohn Gottes zu sprechen. Jesus wird hier verglichen mit einem Lamm, das während seiner Qual schweigt. Das weist hin auf die Person des gefolterten Jesu. Ein Gott, dem Leid und Schmerz nicht fremd ist. Das war dem Kämmerer doch wichtig. Trotz seiner hohen Position, seines Reichtums und anderer Privilegien, litt er doch auch als Mann. In der Apostelgeschichte finden wir ein Schlüsselwort über ihm – er ist ein Eunuch gewesen. In seiner Kindheit hat man ihn unter Zwang kastriert und ausgebildet. In der Antike gab es in unterschiedlichen afrikanischen und asiatischen Königreichen viele Kastraten, die nicht nur die Harems ihrer Herren schützten. Viele wurden besonders gut ausgebildet und zu hohen Staatsdiensten entsendet. Mit so einer Person haben wir auch in dieser Geschichte zu tun. Hinter der wichtigen Person und ihrer gesellschaftlichen Position sind aber viel Leid und Trauma versteckt. Es handelt sich nicht nur um Begrenzungen im sexuellen Bereich. Die emotionalen sind ebenso wichtig. Er konnte keine Familie haben, wurde nicht als richtiger Mann betrachtet, seine Identität wurde ihm genommen – und das macht natürlich unglücklich. Auf dem Weg von Jerusalem nach Gaza erkennt er durch den Jesajatext und die Auslegung des neuen Wegbegleiters, dass sein Gott auch ein leidender Gott ist, dass auch ihm seine Identität und Würde durch Folterung genommen wurde. Es handelt sich dabei nicht um einen eins zu eins Vergleich, sondern um Ähnlichkeiten im emotionalen Bereich. Dieser Gott wird ihm viel näher als bevor. Diesem Gott wird er folgen und nimmt die Taufe an.

In unserer Lebenserfahrung kommt uns auch Leid entgegen. Oft nicht von uns selbst hervorgerufen.

Damit endet die Geschichte und wir wissen nicht, wie das Leben der beiden Gestalten weitergeht. Ich denke, dass die Begegnung einen großen Einfluss auf beide hatte. An diesem Punkt fängt aber unsere Geschichte an. Wir sind meistens als Kinder getauft. In unserer Lebenserfahrung kommt uns auch Leid entgegen. Oft nicht von uns selbst hervorgerufen. Wir aber haben einen Gott, der unser Leid kennt, der selbst gelitten hat. Wird uns dieser Gott durch seinen Sohn näher? Amen.