Personalmangel, ein abgespecktes Kerncurriculum und unterschiedliche Sprachkompetenzen der Schüler. Die Rückkehr von drei Stunden Deutsch als Minderheitensprache in die Grundschulen ist zweifellos eine gute Nachricht – aber das geht nicht ohne Komplikationen.Read More …
Minderheitensprache
Die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten organisierte das 7. FUEN-Forum der europäischen Minderheitenregionen dieses Mal in Zusammenarbeit mit dem Verband deutscher Gesellschaften in Polen. Austragungsort waren die Hauptstädte der beiden oberschlesischen Woiwodschaften. Diesjähriges Thema waren die Minderheitensprachen und ihre Bedeutung für die Arbeitswelt.
Rafał Bartek, Vorsitzender des Verbands der deutschen Gesellschaften in Polen, hat einen Brief an die Direktoren von Schulen mit Deutsch als Minderheitensprache verschickt. Darin geht es um die im vergangenen Schuljahr eingeführte Reduzierung der Deutschunterrichtsstunden, aber auch um Projekte und Programme der Deutschen Minderheit, die den Sprachunterricht unterstützen.
Eltern und Schulleitung des Gymnasiums mit Zusatzunterricht in belarussischer Sprache in Hajnówka sowie belarussische Organisationen in Polen protestieren gegen die geplanten Änderungen der Statuten der belarussischen Schulen in Bielsk Podlaski und Hajnówka.
Der Abgeordnete der Solidarna Polska, Janusz Kowalski, hat erneut einen Änderungsantrag zum Staatshaushalt eingebracht, um die Finanzierung des Unterrichts von Deutsch als Minderheitensprache vollständig zu streichen. Darüber hinaus hat er zusammen mit einer Gruppe von 20 Abgeordneten einen Gesetzentwurf ausgearbeitet, der nationalen und ethnischen Minderheiten die Befreiung von der 5%-Hürde im Wahlrecht entzieht. Die deutsche Minderheit kritisiert dies als erneute Diskriminierung.
Am 1. September 2022 trat die Verordnung des polnischen Ministers für Bildung und Wissenschaft in Kraft, infolge deren die Stundenzahl für den Deutschunterricht als Minderheitensprache von drei auf lediglich eine Stunde pro Woche reduziert wurde. Dies ist jedoch nicht das Ende der Kürzungen – nach den Plänen des Ministeriums für 2023 sollen die Mittel für den Deutschunterricht erneut drastisch gekürzt werden. Die deutsche Minderheit in Polen fordert ein Ende der Diskriminierung.
Dietmar Nietan, Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit, besuchte am vergangenen Wochenende (22.-24.10.) Schlesien und kam auch mit der deutschen Minderheit zu Gesprächen zusammen. Hauptthema dabei waren die Kürzungen des Deutschunterrichts als Minderheitensprache an polnischen Schulen.
Am 1. September beginnt das neue Schuljahr. In den Grundschulen wird, auf Anordnung des Bildungsministers, Deutsch als Minderheitensprache lediglich im Umfang von einer Stunde wöchentlich gelehrt. Eine Entscheidung, die nicht nur die deutsche Minderheit als Diskriminierung ansieht. Wenige Tage vor dem Schulbeginn schauen wir noch einmal auf die letzten Monate des Ringens um den Deutschunterricht.
Wir sprechen mit Natalie Pawlik, der Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, über ihre Herkunft, die Aufgaben in ihrem Amt sowie die Situation der Deutschen in Polen und der Ukraine.
Am 11. Mai wurde im Rahmen einer Konferenz eine neue Publikation des Verbandes deutscher Gesellschaften vorgestellt. „Der Weg zur sicheren Zukunft der deutschen Sprache – Deutsche Minderheit zur Umsetzung der Europäischen Sprachencharta“ lautet ihr Titel. Darin werden nicht nur die Problemfelder der Förderung der deutschen Sprache aufgezeigt, sondern auch Ideen, wie die Umsetzung besser funktionieren könnte.