Die Vortragsreihe um die Exponate des Monats im Museum der Moderne (Muzeum Nowoczesności) des Städtischen Kulturzentrums in Allenstein (Olsztyn) nimmt wieder ihren Rhythmus auf. Nach dem Luftbild der Stadt aus dem Jahr 1930 als Exponat im Januar (wir berichteten) wurde es am 16. Februar wieder bodenständig. Rafał Bętkowski vom Museum präsentierte im früheren Trolleybusdepot den ersten touristischen Stadtplan von Allenstein nach dem Zweiten Weltkrieg.
Olsztyn
Vor zwei Wochen mussten die deutsche Minderheit in Ermland und Masuren und die in Deutschland lebenden ehemaligen Einwohner des südlichen Ostpreußen von einem ihrer bekanntesten Repräsentanten und Aktiven Abschied nehmen. Am 19. Januar verstarb im Alter von 89 Jahren Herbert Monkowski, der langjährige Vorsitzende der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land.
Ein ungewöhnliches Exponat des Monats gab es im Januar 2023 im Museum der Moderne (Muzeum Nowoczesności) des Städtischen Kulturzentrums in Allenstein (Olsztyn) zu sehen. Am 19. Januar stellte Rafał Bętkowski vom Museum im früheren Trolleybusdepot ein Luftbild des Stadtzentrums von Allenstein aus dem Jahr 1930 vor. Das Besondere daran: Im Gegensatz zu anderen Fotos derselben Serie war daraus keine Postkarte produziert worden, das Bild dadurch unbekannt geblieben. Das bedeutet, dass es etwas Neues verraten kann.
Es war wieder einmal Zeit für die am längsten regelmäßig wiederkehrende Veranstaltung in Heilsberg (Lidzbark Warmiński) oder gar in der ganzen Region: die Adventswerkstatt „Bethlehem der Nationen“ mit jungen Teilnehmern mit deutschen, polnischen und ukrainischen Wurzeln. Die bewährte Formel der drei Nationen hatte bei der diesjährigen 28. Ausgabe vom 9. bis 11. Dezember durch den Krieg in der Ukraine eine besondere Note. Doch auch bei einer anderen Adventsfeier der deutschen Minderheit waren ukrainische Gäste dabei.
Am 23. und 24. November organisierten das Nordinstitut (Instytut Północny) und das Forschungsinstitut „Wojciech Kętrzyński“ in Allenstein (Olsztyn) eine internationale Konferenz mit dem Titel „Deutsche Lager in den Jahren 1939-1945 – Aktueller Forschungsstand“. Während der zwei Tage wurden in einem dichten Programm von den Teilnehmern viele verschiedene Aspekte zu unterschiedlichen deutschen Lagern beleuchtet.
Das Projekt „LernRAUM.pl“ der deutschen Minderheit in Polen ist immer für Überraschungen gut. So fand am 19. November im Allensteiner Haus Kopernikus, dem Sitz der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit (AGDM), ein Workshop mit dem Titel „Weben – Ein vergessenes Handwerk“ statt. Dabei wurde nicht nur theoretisches Wissen geboten, sondern die Teilnehmerinnen konnten das Weben direkt in der Praxis testen.
Noch bis zum 9. Dezember kann man in der Bibliothek der Universität Ermland-Masuren (UWM) in Allenstein (Olsztyn) die Ausstellung „Verlorene Dörfer in Masuren“ besichtigen. Sie dokumentiert ein mehrjähriges deutsch-polnisches Projekt von Studierenden aus Allenstein und Düsseldorf, die die Geschichte vergessener masurischer Dörfer in der Johannisburger Heide (Puszcza Piska) dokumentiert haben.
Eine weitere Veranstaltung für junge Leute aus den Reihen der deutschen Minderheit in Ermland und Masuren, die zuletzt Corona zum Opfer gefallen war, konnte in diesem Jahr wieder stattfinden: Auf Einladung der Landsmannschaft Ostpreußen (LO) trafen sich Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 18 Jahren vom 4. bis 6. November in Heilsberg (Lidzbark Warmiński) zu einem Volkstanzseminar.
Nach zwei Jahren coronabedingter Wartezeit wurde vor kurzem im Museum der Moderne des Städtischen Kulturzentrums in Allenstein erstmals wieder ein Exponat des Monats vorgestellt. Es ist eine ganz aktuelle, wenn auch auf den ersten Blick etwas unscheinbare Neuerwerbung, die Rafał Bętkowski im früheren Trolleybus-Depot des Museums präsentierte.