Es war in vielen Aussagen der Vertreter der deutschen Minderheit in Ermland und Masuren zum Jahresende zu spüren: das Jahr 2020 war wegen der Corona-Pandemie ein weitgehend vertanes Jahr, was die Aktivitäten der Organisationen der deutschen Minderheit anging. Umso ehrgeiziger sind jetzt die Pläne für 2021.
Ostpreussen
Es ist 100 Jahre her, dass in den meisten Landkreisen im südlichen Ostpreußen die Bevölkerung in einer Volksabstimmung über die staatliche Zugehörigkeit dieser Landkreise nach dem Ersten Weltkrieg entscheiden durfte. In diesem auf Grundlage des Versailler Vertrags am 11. Juli 1920 unter der Kontrolle der Sieger des Ersten Weltkriegs durchgeführten Plebiszit sprach sich eine sehr deutliche Mehrheit, in vielen Orten sogar 100 Prozent, für einen Verbleib bei Ostpreußen aus.
Die Sozialkulturelle Gesellschaft der deutschen Minderheit in Ermland und Masuren mit Sitz in Bischofsburg feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Der Anfang des ältesten deutschen Vereins in der Woiwodschaft Ermland-Masuren liegt noch ein weiteres Jahr zurück. Uwe Hahnkamp sprach mit dem Mitbegründer und derzeitigen Vorsitzenden Georg Taube.
Mit dem 92jährigen Horst Gruber, der aus Possesern (ab 1938 Großgerten, polnisch Pozezdrze), Kreis Angerburg (powiat węgorzewski) in der Woiwodschaft Ermland-Masuren kommt und seiner erstgeborenen Tochter Sigrid Gruber sprach Manuela Leibig.
Im Mai dieses Jahres jährt sich das Ende des Zeiten Weltkriegs in Europa zum 75. Mal. Ein sehr wichtiges und bewegendes Thema waren damals die Nachkriegsgrenzen Polens auf der neuen politischen Landkarte des Landes. Diese Frage wurde nicht, wie so mancher glauben mag, unmittelbar nach dem Ende der Kriegshandlungen entschieden.
Im Rahmen ihres Zyklus „Akademie der Borussia“ hatte die Stiftung Borussia in Allenstein ins Mendelssohnhaus zur Veranstaltung „Ostpreußen – eine imaginierte Gemeinschaft“ eingeladen. Anlass war die Erscheinung des 49. Bandes der Posener Deutschen Bibliothek mit diesem Titel, dessen Herausgeber, Professor Hubert Orłowski und Doktor Rafał Żytyniec, sich zur Diskussion stellten.
Jedes Jahr zum Advent treffen sich Jugendliche der deutschen Minderheit aus der Woiwodschaft Ermland-Masuren und aus Danzig sowie die Mitglieder des Bundes Junges Ostpreußen BJO, der Jugendorganisation der Landsmannschaft Ostpreußen, um die Weihnachtszeit einzuläuten.
Bei Restaurierungsarbeiten des Schlosses der Familie Lehndorff in Sztynort wurden Gemälde aus dem 17. Jahrhundert entdeckt. Bei Restaurierungsarbeiten des Lehndorffschen Schlosses im Norden der Masurischen Seenplatten bei Steinort wurden Gemälde entdeckt, die laut Experten aus dem 17. Jahrhundert stammen und unter anderem das Lehndorff- und Dönhoff-Wappen zeigen.
Zwei eng miteinander verbundene ostpreußische Künstler sorgten für eine wichtige Ausstellung im Museum von Ermland und Masuren in der Burg Allenstein: der bildende Künstler Karl-Heinz Herzfeld alias Anatol und der Organist und Komponist Prof. Oskar Gottlieb Blarr. Der eine schuf die Werke, die seit Ende September zu sehen sind, der zweite sammelte und stellte sie dem Museum zur Verfügung.Read More …
Seit einigen Jahren wird Schloss Steinort im Kreis Angerburg renoviert, es fließen Gelder aus dem deutschen und polnischen Kultusministerium. Voraussetzung ist ein Konzept zur künftigen Nutzung. Dazu gehört das Palastfestival im Sommer, dessen dritte Ausgabe Anfang August stattfand. Ein Höhepunkt dabei war die deutsch-polnische Festival-Theaterproduktion „Steinort 1935“.Read More …