Er prägte fast ein halbes Jahrhundert die preußische Gartenkunst. Peter Joseph Lenné war ein Fan englischer Landschaftsgärten, die mit ihren großzügig angelegten Parkanlagen begeisterten. Er wirkte vor allem im Raum Berlin-Potsdam, doch auch in Schlesien findet man heute noch die Zeugnisse seiner Arbeit.
Peter Joseph Lenné, der spätere General-Gartendirektor der königlich-preußischen Gärten, wurde 1789 im Gärtnerhaus, heute Konviktstraße 4, am Kurfürstlichen Schloss in Bonn geboren. Denn dort bekleidete sein Vater das Amt des Bonner Hofgärtners. Dieser entstammte einer alten großen Gärtnerfamilie. Der junge Peter hatte die Liebe zur Gartenkunst also quasi im Blut. Seine Gärtnerlehre absolvierte Peter bei seinem Onkel väterlicherseits, dem Hofgärtner Joseph Clemens Weyhe d. Ä. (1749–1813) in Brühl. Es folgte Auslandsstudien- und Praktika, unter anderem in Paris und in der Schweiz.
Viele der von Peter Joseph Lenné entworfenen Parkanlagen befinden sich in den ehemaligen deutschen Ostgebieten.
Bekannt ist Peter Joseph Lenné vor allem durch seine Parkanlagen in der Berliner-Potsdamer Kulturlandschaft. Pfingstberg, die Alexandrowka, die Pfaueninsel, der Park Sacrow, der Böttcherberg und das gegenüberliegende Babelsberger Parkgelände – um nur einige zu nennen, an dessen Entstehung er beteiligt war. Charakteristische Merkmale seiner Landschaftsgestaltungen sind die vielfältigen Sichtachsen, mit denen er vor allem in Potsdam die einzelnen Parkanlagen optisch miteinander verband und so die Bauwerke der Parkanlagen wirkungsvoll in Szene setzte. Aber nicht nur in der Landschaftsgestaltung um Potsdam war Lenné gefragt. 1840 übertrug ihm König Friedrich Wilhelm IV. die städtebauliche Planung Berlins.
Viele der von Peter Joseph Lenné entworfenen Parkanlagen befinden sich in den ehemaligen deutschen Ostgebieten, wie etwa der Tierpark (Park Zwierzyniec) im großpolnischen Flatow (Złotów), der Kurpark in Swinemünde (Świnoujście), die Parkanlage am Schloss in Naklo (Woiwodschaft Schlesien) oder die Parkanlage im Schloss Kamenz (Kamieniec Ząbowicki, woj. dolnośląskie). Das Besondere an dem Lenné-Garten dort war die Einbeziehung der hügelig bewegten Landschaft mit einem weiten Ausblick auf das Bergland. Einige höhere Punkte im sich anschließenden Wildgarten erhielten Pavillons und Tempel.