Genau zwei Jahre, nachdem der damalige Bildungsminister Przemysław Czarnek die Diskriminierung von Kindern eingeführt hatte, die Deutsch als Minderheitensprache lernten, führte seine Nachfolgerin Barbara Nowacka den dreistündigen Unterricht in dieser Sprache wieder ein.
Przemysław Czarnek
Am Montag startete die deutsche Minderheit eine neue Kampagne unter dem Motto “Gebt den Kindern die Sprache zurück”, um daran zu erinnern, dass die Anzahl der Stunden für Deutsch als Minderheitensprache seit mehr als einem Jahr auf eine Stunde pro Woche reduziert worden ist. Als Reaktion auf diese Kampagne beantwortete der Bildungsminister Przemyslaw Czarnek fünf Fragen, die ihm die Minderheit bereits im März dieses Jahres gestellt hatte.
Die deutsche Minderheit hat die Kampagne “Gebt den Kindern die Sprache zurück” gestartet. Dies ist eine weitere Reaktion auf die Nichteinhaltung des Versprechens, das der Bildungsminister Przemyslaw Czarnek am 22. Januar 2023 in Oppeln gegeben hat. Er hatte erklärt, dass die Stundenzahl für Deutsch als Minderheitensprache schnell wieder auf das Niveau von vor der Verordnung vom 4. Februar 2022 erhöht werden soll.
Mit Dietmar Nietan, dem Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit, sprach Rudolf Urban unter anderem über den minderheitensprachen Deutschunterricht in Polen.
Der Europarat und die EU
In den polnischen Medien wird weiterhin über das Gespräch diskutiert, das Minister Przemysław Czarnek mit einer Delegation des Ausschusses für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments (EU) geführt hat. Grund für den Besuch war die Besorgnis der EU-Abgeordneten über den Zustand der Medienfreiheit und der wissenschaftlichen Forschung in Polen. Der unmittelbare Anlass für diese Besorgnis war die Reaktion des Ministers auf die Worte von Prof. Barbara Engelking, die sich enttäuscht über die Haltung der Polen während des Krieges äußerte. Sie sagte, die Juden hätten „gehofft, dass sie sich anders verhalten würden, dass sie neutral wären, dass sie freundlich wären, dass sie die Situation nicht so ausnutzen würden (…).“
Mitglieder des Ausschusses für Staatshaushalt und Finanzfragen des Bayerischen Landtages besuchten vergangene Woche Polen. Dabei kamen sie auch zu Gesprächen mit der deutschen Minderheit im Norden des Landes zusammen.
Wenn man heute von der schlesischen Mundart spricht, denken viele sofort an Oberschlesien und den slawischen Dialekt. Die deutsche Mundart, die in Niederschlesien gesprochen wurde, ist nach dem Zweiten Weltkrieg in Schlesien fast ausgestorben, da ja die meisten Menschen, die des Dialekts mächtig waren, vertrieben wurden. Wir stellen Ihnen heute eine Dame vor, die immer noch in Schlesien lebt und wohl die Einzige ist, die noch Schlesisch „pauert“: Steffi Wróbel.
Heute vor einem Jahr haben Mitglieder der deutschen Minderheit eine Petition gegen die Kürzung des Deutschunterrichts als Minderheitensprache beim Bildungsministerium in Warschau eingereicht. Diese wurde von 13.222 Personen unterschrieben, doch gebracht hat es bislang nichts. Zum Jahrestag der Petition stellt nun die Minderheit konkrete Fragen an Bildungsminister Przemysław Czarnek.
Am 20. Februar, am Vortag des von der UNESCO ins Leben gerufenen „Internationalen Tages der Muttersprache“, der seit dem Jahr 2000 begangen wird, fand eine Sitzung des Beuthener Jugendstadtrates statt. Einer der Beschlüsse betraf die Diskriminierung von Schülern der deutschen Minderheit, die Deutsch als Minderheitensprache lernen.