Ob offizielle Dokumente aus der Gründungszeit der Deutschen Freundschaftskreise, dienstliche Unterlagen der früheren Sejm-Abgeordneten, erhaltene Ausgaben des „Schlesischen Wochenblatts“, Zeitzeugeninterviews oder Bundesverdienstkreuze: Das in Oppeln beheimatete Archiv der deutschen Minderheit ist das historische Gedächtnis der Deutschen in Polen. Geleitet wird es von der Germanistin Ewa Czeczor. Wir haben sie an ihrem Arbeitsplatz besucht.
Ryszard Galla
Heute (19.01.) kamen Vertreter der deutschen Minderheit mit der stellvertretenden Bildungsministerin Katarzyna Lubnauer zu einem Gespräch zusammen. Thema war die Zukunft der Bildungspolitik für die Minderheit.
Am Montag dieser Woche (08.01.) kamen Vertreter der deutschen Minderheit und mit ihr verbundene Kommunalpolitiker aus der Region Oppeln zum Neujahrsempfang zusammen. Traditionell war es eine Möglichkeit für ein erstes Resümee des vergangenen Jahres sowie ein Ausblick auf die kommenden Monate.
Wie war das Jahr 2023 für die Deutschen in Polen? Das fragten wir Aktivisten der Deutschen Minderheit in Polen, Politiker und Diplomaten.
Mit Ryszard Galla sprach Krzysztof Świerc
„Wir können das Pulver nicht erfinden“
Mit dem neugewählten Senator Henryk Siedlaczek, der in der Oberen Kammer des polnischen Parlaments u.a. den Kreis Ratibor vertreten wird, sprach Rudolf Urban über seine Pläne und seine Unterstützung für die deutsche Minderheit.
Am Tag nach Bekanntwerden der Ergebnisse der diesjährigen Parlamentswahlen bedankten sich die neu gewählten Abgeordneten und Senatoren auf Pressekonferenzen bei den Wählern für ihr Vertrauen. Adam Gomola von Polen 2050 Szymon Hołownia, der jüngste neue Abgeordnete,sicherte hierbei der deutschen Minderheit seine Unterstützung zu.
Das Ergebnis der letzten Parlamentswahlen ist für die Deutsche Minderheit enttäuschend. Nach 18 Jahren haben wir unseren einzigen Vertreter im polnischen Parlament, Ryszard Galla, verloren. Auch einen Senatssitz konnten wir für Henryk Lakwa nicht gewinnen, obwohl sein Ergebnis von fast 30.000 Stimmen Respekt und Vertrauen in eine bessere Zukunft und vor allem in ein gutes Ergebnis bei den nächsten Kommunalwahlen, die im Frühjahr 2024 stattfinden, weckt. Dennoch stellt sich die Frage: Warum wurden die Vertreter der Deutschen Minderheit so hart beurteilt? Wir haben diese Frage an diejenigen gerichtet, die neben Ryszard Galla und dem Vorsitzenden der Oppelner SKGDund des VdG, Rafał Bartek, bei der Anzahl der bei den Wahlen für die Liste der Deutschen Minderheit gesammelten Stimmen an der Spitze lagen.
Der Regionalforscher Marek Brożek zeigt uns heute die Objekte in Oppeln, die für die Lutheraner von Bedeutung waren. Denn bereits 1525, also nur acht Jahre nachdem Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg nagelte, kamen die neuen Ideen dank der Prediger nach Oppeln.
Am 15. Oktober haben die Polen einen neuen Sejm und Senat gewählt. Trotz des Sieges von Recht und Gerechtigkeit (PiS) wird die Partei nicht in der Lage sein, die nächste Regierung zu bilden. Außerdem wird im neuen Parlament zum ersten Mal seit mehr als 30 Jahren kein Vertreter der deutschen Minderheit sitzen.