Viele Orte in den Sudeten ziehen täglich Tausende Besucher an, kaum einer ist jedoch mit der Weckelsdorfer Felsenstadt zu vergleichen. Das Felsenlabyrinth ist so populär, dass an Feiertagen die Grenzübergänge an der tschechischen Grenze total verstopft werden.Read More …
Sudeten
Vor einer Woche starteten wir unsere Wanderung aus Jägerndorf (Krnov) durch die Hügel des Niederen Gesenkes. Nun setzen wir den Spaziergang durch diese interessante Region fort.Read More …
Das Niedere Gesenke ist eine der am seltensten besuchten Gebirgsketten in den Sudeten. Dicht bevölkert ist sie zwar kaum für tagelange Wanderungen geeinigt, bietet aber dafür mehr historische Stätten als viele andere.Read More …
Die höchste Bergkette der Sudeten ist vor allem durch die Schneekoppe bekannt, die täglich tausende Touristen besteigen. In der Nähe gibt es jedoch noch mehrere andere Orte, die einen Ausflug wert sind.
Grunwald (Zieleniec) ist vor allem als Wintersportort bekannt. Der im Adlergebirge gelegene Ort bietet neben einer sehr guten Skiinfrastruktur jedoch auch Andenken an seine sehr interessante Geschichte.
Die kleine Bergkette im Herzen der Sudeten verbirgt einen der schönsten Orte der Grafschaft Glatz. Diesmal besuchen wir den Gipfel des Großen Heuscheuers, der sowohl Johann Wolfgang von Goethe und das preußische Königshaus, wie auch amerikanische Filmproduzenten entzückte.
Zusammen mit dem Riesengebirge stellt es auf jeden Fall eine der populärsten Gebirgsketten der Sudeten da. Oft haben wir schon über Ansichten des Großen Heuscheuers von anderen Gipfeln geschrieben. Diesmal laden wir auf eine Wanderung auf den bekannten Berg selbst ein.
Reichenstein ist vor allem durch die mittelalterliche Goldmine bekannt, oft fährt man durch den Ort auch auf dem Weg von Neisse nach Glatz. Erfahrene Wanderer und Bergsteiger kennen das Städtchen, weil es am Sudeten-Haupt-Wanderweg liegt. Die Gegend hat aber noch sehr vieles mehr zu bieten.
Die Wanderung zur Einsiedelei kann man am Reichensteiner Ring beginnen. Das Parken ist hier kostenlos, Platz gibt es auch genug. Im Stadtzentrum kann man noch das Rathaus aus dem Jahr 1801 bewundern, auch die meisten Häuser erinnern noch an die Zeiten, als die Bewohner der Stadt fast ausschließlich Deutsche waren.
Vom Ring locken uns die Straßenschilder zwar Richtung Goldmine, wir gehen aber in die andere Richtung, die Polnische-Armee-Straße entlang und nach einigen Minuten sieht man an den Häusern die Zeichen des gelben Wanderweges. Dieser wird uns fast bis zum Ziel führen. Reichenstein verlassen wir schon wenige Minuten später. Eines der letzten Gebäude ist die neugotische Pfarrkirche der Unbefleckten Empfängnis Mariä. Das Gotteshaus wurde 1883 vom Breslauer Bischof Robert Herzog geweiht.
Die ersten Ausblicke
Das nächste Teilstück ist ein Wenig unangenehm. Nicht weil es ein wenig nach oben geht – man muss aufpassen, weil die Zeichen uns entlang der vielbefahrenen Landesstraße nach Landeck führen. Diese verlässt man aber nach ein paar hundert Metern und dann kann man endlich den Weg wieder richtig genießen. Man geht an einsamen Bauernhöfen und längst stillgelegten Kalköfen vorbei. Teilweise geht man dabei durch Felder und Wälder. Ausblicke öffnen sich nach Norden – man kann kilometertief ins Ottmachauer Bergland blicken.
Ein kurzes Stück muss man dann wieder aufpassen, denn der Weg führt an der Landesstraße von Reichenstein nach Glatz entlang. Die gelben Zeichen führen bis an die Bushaltestelle in Maifritzdorf. Kurz vor diesem Ziel muss man links auf eine Wiese abbiegen. Hier erwartet uns ein kurzer Anstieg, doch nach etwa 200 Metern erblicken wir schon den Gipfel der Einsiedelei. Der Weg bis hier ist circa vier Kilometer lang und sollte ein wenig über eine Stunde in Anspruch nehmen.
Das Ziel
Der Hügel liegt 393 M. ü.d.M. und damit nicht viel höher als die Stadt. Trotzdem kann man von hier das schöne Panorama von Reichenstein erblicken. Am interessantesten auf der Hügelspitze ist die neubarocke Antoniuskapelle. Diese wurde 1843 erbaut, verfiel im 20. Jahrhundert aber zur Ruine. Es kam sogar soweit, dass in den 70er-Jahren im Gebäude Schafe übernachteten. Vor kurzem bekam aber die Kapelle ein neues Leben, denn 2014 wurde sie renoviert und ist jetzt eine echte Perle des Reichensteiner Gebirges. Die Umgebung ist mit Blumenbeeten und Holzbänken sehr nett eingerichtet und kann für Wanderer als Erholungspunkt dienen.
Für den Spaziergang zurück nach Reichenstein sollte man wieder eine Stunde einplanen. Am Fuße der Einsiedelei befindet sich aber die Bushaltestelle Meifritzdorf. Wer also keine Lust hat die Strecke zu wiederholen, kann mit dem Bus Reichenstein von hier in etwa drei Minuten erreichen.
Łukasz Malkusz