Zillerthal-Erdmannsdorf, heute Mysłakowice, liegt im östlichen Teil des Hirschberger Tals an den Flüssen Lomnitz und Bober. Seinen Namen verdankt der Ort protestantischen Glaubensflüchtigen aus Tirol (Zillertal), die sich hier ab 1838 niederließen. Bis heute existieren in der Region über 50 sog. Tiroler Häuser, die von den Österreichern hier gebaut wurden.
Vergessenes Erbe
Das Dorf Neukirch (Nowy Kościół) im niederschlesischen Landkreis Goldberg (Złotoryja) hat eine lange Geschichte. Die Ortschaft entstand vermutlich schon im Mittelalter und war der Sitz der Adelsfamilie von Zedlitz. Im 16. Jahrhundert war Neukirch auch ein Zentrum des Luthertums in Schlesien.
Das Schloss im niederschlesischen Simsdorf ist eines dieser Schlösser, die ihrem Schicksal entkommen sind. Gestern fast schon eine Ruine, ist es heute auf dem Weg, zu seinem alten Glanz zurückzukehren.
Das Schloss in Bitschin (Bycina) in der Woiwodschaft Schlesien wurde von Graf Albert Leopold Paczensky von Tenczin im Jahr 1700 fertiggestellt. Noch Anfang der 1990er- Jahre diente die Schlosskappelle als Kirche für die Bitschiner Pfarrgemeinde. Seit einigen Jahren hat das Schloss einen neuen Besitzer und wird schrittweise renoviert.
Die Reformation hatte sich in Schlesien schnell verbreitet. Ab 1526 bildeten sich immer mehr evangelische Gemeinden. Der Augsburger Religionsfrieden von 1555 sicherte den Anhängern der lutherischen Kirche Frieden und Besitzstände. Im Zuge der Gegenreformation wurden aber im Rahmen der Kirchenreduktion in den Jahren 1654–1668 viele evangelisch gewordene Kirchen enteignet und katholisiert.
Westlich des St. Annabergs liegt das kleine Dorf Zyrowa. Wer sich für die Geschichte Schlesiens interessiert, dem wird der Name Gaschin bekannt vorkommen. Diese bedeutende Adelsfamilie hatte ihren Sitz im Schloss am Fuße des Annabergs.
Konnte eine gruselige Geschichte aus Niederschlesien als Inspiration für das weltbekannte Buch von Mary Schelley „Frankenstein“ dienen? Ausgeschlossen ist es jedenfalls nicht. Denn was 1606 im niederschlesischen Frankenstein, heute Ząbkowice Śląskie, passierte, erhitzte die Gemüter nicht nur hierzulande.
In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde in Schlanz (Krzyżowice, gmina Kobierzyce) ein bescheidenes Herrenhaus gebaut. 1888 weilte auf dem Schloss in Schlanz Kaiser Wilhelm II., der während seines Aufenthaltes angeblich sehr viele Jagderfolge verzeichnen konnte.
Die Gnadenkirche zum Heiligen Kreuz in Militsch ist eine von sechs Gnadenkirchen, die in Folge der Altranstädter Konvention in Schlesien errichtetet wurden.
Unweit der polnisch-tschechischen Grenze, wenn man Richtung Bad Schwarzbach (Czerniawa Zdrój) fährt, befindet sich auf dem Friedhof vor der Einfahrt in die tschechische Stadt Nové Město pod Smrkem (Neustadtl) ein imposantes Mausoleum. Gebaut wurde es für den österreichischen Unternehmer Ignaz Klingler.