In seiner Zeit war Julius Schottländer einer der reichsten Gutsbesitzer Niederschlesiens. Er zeichnete sich aber auch als Philanthrop und Stifter aus. Allein in Breslau besaß Schottlänger um das Jahr 1900 dreißig Häuser. Er finanzierte die Gründung des Südparks in Breslau. Ohne seinen Einfluss wäre das heutige Stadtbild Breslaus völlig anders.
Vergessenes Erbe
Wilhelmsthal, heute Bolesławów, ist eine dieser niederschlesischen Ortschaften, in denen man nicht großartig nach Spuren deutscher Vergangenheit suchen muss. Sie springen dem Besucher gleich ins Auge. In Form von Denkmälern, Gräbern mit deutschen Inschriften, alten Kirchen und Kapellen.
Im Herzen von Bad Landeck befindet sich eine auf den ersten Blick unscheinbare Brücke. Dabei ist sie fast 500 Jahre alt. Die Johannisbrücke verbindet zwei Ufer des Flusses Landecker Biele und wurde 1565 gebaut.
Einen Sankt Annaberg gibt es in Oberschlesien, aber auch die Niederschlesier können auf „ihren“ Sankt Annaberg pilgern. So heißt nämlich auch ein Berggipfel in den Mittelsudeten, in den Neuroder Bergen. Ebenso befindet sich auf dem niederschlesischen Sankt Annaberg eine Sankt-Anna-Kirche, die dort 1644 als Pilgerkapelle erbaut wurde.
Nach über 120 Jahren wurde in diesem Jahr die Eulenbaude, die Herberge am Gipfel der Hohen Eule, geschlossen. Das Objekt wurde 1897 vom Verband der Gebirgsvereine an der Eule geöffnet. Der Ideengeber für die Eulenbaude war der Fabrikant Carl Wiesen. Ein Obelisk zu seinen Ehren steht bis heute an der Hohen Eule.
Das Schloss derer von Maubeuge steht in der Mitte des Dorfes Deutsch-Wette (heute Nowy Świętów) im Kreis Neisse und wurde um 1800 von der Familie von Maubeuge im Barockstil erbaut. Der Stammvater des Geschlechtes war Jakob Heizelmann, genannt Polladt. Er stammte aus Schwaben und wurde wegen seiner Auszeichnung in der Schlacht von Maubeuge vom Kaiser Ferdinand II. unter dem Namen von Maubeuge in den Adelstand erhoben.
Schloss Kreppelhof (Grodztwo) verdankt seinen Namen wahrscheinlich dem Weiler Kreppling in Bayern. Bauern aus dieser Ortschaft sollen sich im Rahmen der sog. Ostkolonisation in der Gegend um Landeshut (Kamienna Góra) niedergelassen haben. Das Schloss selbst haben die Schaffgotsch erbaut.
Am 27. Januar erklingt in der Breslauer Sankt Elisabeth-Kirche zum ersten Mal seit 1976 die Engler-Orgel, die einst als Stimme Schlesiens bezeichnet wurde. Somit geht das größte Restaurierungsprojekt dieser Art im Nachkriegseuropa nach drei Jahren zu Ende. Die Investition hat 20 Millionen Złoty gekostet. 150 Bildhauer, Maler, Tischler und Orgelmeister waren an dem Projekt beteiligt.
Es ist eines der schönsten Schlösser in Niederschlesien. Seit einigen Jahren wird der Habsburger Sitz sorgfältig renoviert. Es hat aber seinen rohen Charakter nicht verloren. Die Besitzer öffnen immer wieder die Türen der Residenz für Besucher. Ein Besuch in Schloss Rohnstock (Roztoka) lohnt sich auf jeden Fall!
In unserer Reihe “Vergessenes Erbe” stellen wir Ihnen dieses Mal das Schloss in Groß Gohlau (Gałów) vor und welche Geschichte sich dort hinter verbirgt.