Vor 30 Jahren wurde der Bund der Jugend der Deutschen Minderheit in der Republik Polen mit Sitz in Breslau gegründet. Seine Aufgabe war es, den Nachwuchs der DFK-Mitglieder an die deutsche Minderheit zu binden. Mittlerweile liegt der Hauptsitz der Jugendorganisation in Oppeln. Was sich sonst noch geändert hat, und was die Jugend heute so macht, das haben wir uns mal genauer angesehen.
Weronika Koston
In der vorvergangenen Woche fand in Berlin die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) in der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) statt (wir berichteten). Als Vertreterin der jungen Generation der deutschen Minderheit in Polen nahm auch Weronika Koston, die Vorsitzende des Bundes der Jugend der Deutschen Minderheit (BJDM), an dem dreitägigen Treffen teil.
„Welche Rolle spielt die Jugend in der Deutschen Minderheit?“ – diese Frage gehört zu den am häufigsten gestellten in der deutschen Minderheit. Antworten darauf hört man oft von Erwachsenen, aber wie sieht es die Jugend selbst?
Nachdem die Jugend der deutschen Minderheit zunächst mit der Aktion #Sprachlos ihren Protest gegen die Kürzung des Deutschunterrichts öffentlich zum Ausdruck brachte, zeigt sie nun mit einer Postkartenaktion weiter ihren Unmut über diese ministeriale Entscheidung.
Aus Protest gegen die Kürzung des Stundenumfangs des Deutschunterrichts als Minderheitensprache haben Vertreter dieser Gemeinschaft ihre Mitgliedschaft in der Gemeinsamen Kommission der Regierung und der nationalen und ethnischen Minderheiten ausgesetzt. Die Europäische Kommission wiederum erhielt eine offizielle Klage des Verbandes deutscher Gesellschaften in Polen, die auf eine Reihe von Bestimmungen hinweist, gegen die die im Februar eingeführte Verordnung des Bildungsministeriums grob verstößt.
Der BJDM will in diesem Jahr nicht nur sein 30-jähriges Bestehen feiern, sondern sich völlig neu präsentieren. Deshalb hat die Jugend zum Auftakt ihres Jubiläums auch gleich eine neue Strategie sowie ein neues Logo der Organisation präsentiert.
Der Unterricht von Deutsch als Minderheitensprache in den Schulen, der ab September von drei auf eine Stunde wöchentlich verringert werden soll, war das Hauptthema der heutigen (18.03.) Gespräche von Vertretern der deutschen Minderheit mit Staatssekretärin Juliane Seifert im Bundesinnenministerium.