Wie die Tageszeitung „Rzeczpospolita“ gestern berichtete, wird der deutsche Botschafter Thomas Bagger seine Mission in Polen im Sommer beenden und nach Berlin zurückkehren, wo er den Posten des Staatssekretärs für politische Angelegenheiten im Auswärtigen Amt übernehmen wird. Sein Nachfolger in Polen wurde angeblich bereits ausgewählt, der Name wurde jedoch noch nicht bekannt gegeben.
Thomas Bagger wird im Sommer nach weniger als einem Jahr in Polen nach Berlin zurückkehren. Er wird den Posten des Staatssekretärs für politische Angelegenheiten im Auswärtigen Amt übernehmen, der, wie die “Rzeczpospolita” betont, nach Ministerin Annalena Baerbock selbst der zweitwichtigste Posten in der deutschen Diplomatie ist. Die Zeitung zitiert den Botschafter wie folgt: “Ich bin überzeugt, dass meine Erfahrungen in Polen bei der Erfüllung dieser wichtigen Aufgabe von großem Nutzen sein werden.”
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Baggers Nachfolger wurde bereits ernannt, aber der Name wird vorerst nicht genannt. Bekannt ist nur, dass er derzeit als deutscher Botschafter in einem anderen Land tätig ist.
Die Dienstzeit von Thomas Bagger in Polen fiel mit einer erneuten Verschärfung der antideutschen Rhetorik des Regierungslagers im Zusammenhang mit den diesjährigen Wahlen zum Sejm und Senat zusammen. Thomas Bagger selbst löste mit seiner Reaktion auf das Interview von Minister Mariusz Blaszczak aber auch eine Welle der Empörung in der polnischen Rechten aus. Nach Minister Błaszczak heftiger Kriik an Deutschland, wegen der wirtschaftlichen Kontakte mit Russland vor dem Krieg in der Ukraine, fragte der Botschafter diesen via Twitter: “Weiß der Minister, wie viele Milliarden Zloty Polen jedes Jahr im Austausch für russische Energie nach Moskau transferiert?”, was eine Welle von Kommentaren auslöste. “Der Botschafter spielte jedoch eine Schlüsselrolle bei der Aufstellung deutscher Patriot-Flugabwehrbatterien in Polen”, betont die Tageszeitung Rzeczpospolita.
Thomas Bagger pflegt seit seinem Amtsantritt als deutscher Botschafter in Polen auch enge Kontakte zur deutschen Minderheit, nicht nur bei Treffen zwischen deren Vertretern und deutschen Politikern (z.B. CDU-Chef Friedrich Merz und zuletzt Bundesinnenministerin Nancy Faeser) in der Botschaft. So nahm Bagger unter anderem am letztjährigen VII. Festival der Kultur der deutschen Minderheit in Polen teil, das am 10. September in Breslau stattfand, und wohnte einen Tag später in Oppeln der Eröffnung des Dokumentations- und Ausstellungszentrums der Deutschen in Polen bei. Vor einigen Wochen traf er auch mit Angehörigen der deutschen Minderheit in der Woiwodschaft Ermland-Masuren zusammen.
Rudolf Urban
