Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Traditionell und mit Format

„Lassen Sie uns unsere Gemeinschaft genießen, lassen Sie uns die Tatsache genießen, dass wir eine große Minderheitenfamilie sind, und darauf sollten wir aufbauen“, sagte Rafał Bartek, Vorsitzender des Verbandes deutscher Gesellschaften in Polen, vor Mitgliedern der Organisation der deutschen Minderheit in Schneidemühl. Die gesamte achtminütige, elektronisch übertragene Ansprache wurde einer Gruppe von fast 100 Mitgliedern und Gästen des Heimatkreises Schneidemühl e. V. vorgetragen, die sich am Vorabend des zweiten Adventssonntags im örtlichen Jugendkulturzentrum „ISKRA“ versammelt hatten.

In seiner zweisprachig wiedergegebenen Rede, die auf einer Großleinwand gezeigt wurde, brachte Rafał Bartek nicht nur seine guten Wünsche für das neue Jahr zum Ausdruck, sondern skizzierte auch die zahlreichen Voraussetzungen für das Funktionieren unserer Minderheitenorganisation, wobei er das aktuelle Thema der sprachlichen Bildung der jungen Generation hervorhob, die für die Wahrung der nationalen Identität unerlässlich ist. Er wies auf die Notwendigkeit einer stärkeren und effektiveren Aktivierung der Mitglieder des Verbandes, der Gewinnung neuer und vor allem dynamischer und jüngerer Mitglieder für die Entwicklung und ein höheres Niveau der lokalen Strukturen sowie die Erhaltung unseres kulturellen Erbes hin.

Fast 100 Angehörige der deutschen Minderheit in Schneidemühl kamen zu dem Adventstreffen. Foto: Gunter Horn

„O Tannenbaum“, gespielt von Krzysztof Majewski auf der Trompete, im Zwielicht der Bühne, leitete den künstlerischen Teil des Treffens ein. Das Instrumentalduo des Kulturvereins Flatow (Złotów) mit der Akkordeonistin und unserem Mitglied Urszula Belka trat auf und die Gesangsgruppe der DSKG unter der Leitung von Andrzej Gębala brachte deutsche Advents- und Weihnachtslieder sowie Volkslieder zu Gehör. Populäre Musik und Schlager (auch in deutscher Sprache) wurden vom Danziger Gartenorchester präsentiert: Halina Król (Geige und Gesang), Czesław Lisowski (Harmonika), Włodzimierz Przyszczypkowski (Schlaginstrumente). Es brachte besonders Mutige und dabei nicht nur die jüngsten Teilnehmer zum Tanzen. Für Überraschung im Publikum, aber auch für dessen Beifall, sorgte der 5-jährige Kubuś Sawicki, der solistisch die dank Marlena Dietrich berühmt gewordenen Hits „Lili Marleen“ und „Lichterkinder“ sang. Und den Weg zu dem gelassenen Auftritt ihres Bruders vor dem Mikrofon eröffnete die siebenjährige Ola mit dem bekannten Reim „Advent, Advent …“ Am Ende erhielten alle Kinder – auch die, die eher auf die Hundert zusteuern – Pakete mit Süßigkeiten vom Weihnachtsmann.

Die Anwesenheit von Vertretern der örtlichen Selbstverwaltung, auch bei unserer aktuellen Veranstaltung, trägt nicht nur zu ihrem Format bei, sondern fördert vor allem eine besseres Kennenlernen, Verständnis und den Zusammenhalt der lokalen Gemeinschaft. Der Stadtrat von Schneidemühl war durch seine Vorsitzende Maria Kubica und die Stadtverordnete Kama Frąckowska-Pilarska, eine studierte und beruflich tätige Germanistin, vertreten. Das Landratsamt des Kreises Schneidemühl war verkörpert durch das Vorstandsmitglied Krzysztof Sadowski, der ebenfalls eine Ansprache hielt und den Gästen aus Deutschland sowie den Vorstandsmitgliedern des Kulturvereins ein Nikolausgeschenk überreichte.

Leider konnte unser ältestes Mitglied, die 99-jährige Elisabeth Nowak, nicht an der Zeremonie teilnehmen. Den Blumenstrauß, den der Vertreter des Landratsamtes Frau Nowak überreichen wollte, brachte ihr nachträglich mitsamt guter Wünsche ihre Verwandte und Vorstandsmitglied Małgorzata Czerniak.

Andrzej Niśkiewicz

 

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