Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Verein in gute Händen gegeben

Helene Mielczarek

Tiefe Trauer für die deutsche Minderheit in Lodsch: Im hohen Alter verstarb am 9. August die ehemalige und langjährige Vorsitzende des dortigen Deutschen Sozial-Kulturellen Vereins Helene Mielczarek. Über lange Strecken war Mielczarek die prominenteste Aktivistin der Deutschen aus der Industriestadt.

 

Helene Mielczarek wurde zwar in Lodsch geboren, stammt aber aus einer Familie sächsischer Siedler, die im 19. Jahrhundert in die Stadt kamen um sich an der aufblühenden Industrie zu beteiligen. Wie viele andere trugen sie zu einer rapiden Entwicklung der Stadt im Laufe der Jahre bei. In Lodsch wurden die dortigen Deutschen, die schon vor dem Zweiten Weltkrieg in der Minderheit waren, nach dem Krieg stark dezimiert. Dennoch trug das Engagement von Helene Mielczarek dazu bei, dass man nach der Wende mit Hilfe von einigen Hundert weiteren Personen einen Verein der deutschen Minderheit ins Leben rufen konnte. Da die Organisation 1992 gegründet wurde, feiert sie in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum, das die ehemalige Vorsitzende noch miterleben durfte.

 

Den Verein, den sie gegründet hat, gibt Mielczarek in gute Hände. Schon 2014 ist sie wegen gesundheitlichen Problemen von ihrem Posten zurückgetreten und überließ ihn ihrer Tochter Elżbieta Włodarczyk: „Es ist oft so, dass die Kinder etwas nach ihren Eltern übernehmen, hier ist das der Fall. Ich bin mit Lodsch historisch verbunden, hier sind meine Wurzeln, deswegen habe ich mich entschlossen, die Gesellschaft zu übernehmen“, sagte Włodarczyk. Auch den heutigen Sitz der deutschen Minderheit in Lodsch hat die Deutsche Sozial-Kulturelle Gesellschaft Helene Mielczarek zu verdanken. Die Vorsitzende hat nach der Wende aktiv am Wiederaufbau des sogenannten Grohmann-Hauses mitgewirkt, der ein wichtiger deutscher Industrieller der Stadt war.

 

Der Familie und Freunden von Helene Mielczarek unser herzlichstes Beileid.

 

Łukasz Biły

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