Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Vergessene Kunst (+Video)

Frauen aus der Oppelner und der Schlesischen Woiwodschaft treffen sich seit August, um an einer besonderen Workshopreihe teilzunehmen. Sie ist Teil des Projekts „Geheimnisse der schlesischen Spitze. Geschichte – Tradition – Gegenwart“.

 

Nach Beendigung der Workshops ist im Museum des Oppelner Schlesiens eine Ausstellung geplant. Foto: D. Bassek

 

 

„Die Spitzenherstellung war einst ein sehr wichtiger Zweig der Haushaltsindustrie. Wir haben in Polen nur sehr wenige Veröffentlichungen über diese Art von Spitze. Daher die Idee, das Buch von Frau Gisela Graff-Höfgen über schlesische Spitze zu übersetzen und zu veröffentlichen und diese wunderbare und sehr edle Handwerkstradition in Schlesien wiederzubeleben,“ meint Beata Kubica, Koordinatorin des Projekts vom SKGD.

Mit Blöcken, Fäden, Stiften, Häkelnadeln und Musterbuchstaben wird im DFK-Begegnungshaus in Krappitz-Ottmuth fleißig gearbeitet. Die Teilnehmerinnen lernen alte Muster der Schlesischen Klöppelspitze kennen und versuchen, diese nachzuarbeiten. Es ist die älteste Technik zur Herstellung „echter“ Spitzen. Die Teilnehmerinnen arbeiten nach alten Mustern aus dem 18. Jahrhundert, die aus Sachsen stammen.

 

Sofort nach dem Lockdown, als es wieder möglich war, ist Beata Kubica, die Ideengeberin, nach Sachsen gereist, um dort das Thema der schlesischer und Oppelner Klöppelspitze zu erkunden. Es gibt mehr als 40 verschiedene Klöppeltechniken. Wie geht das? Es werden Bindfaden an spindelförmige hölzerne Spulen (Klöppeln) aufgewickelt und damit verschiedenartige Spitzen angefertigt.

 

Bei den Workshops in Krappitz machen sowohl erfahrene Stickerinnen mit als auch Frauen, die erst die Grundlagen der Herstellung der Klöppelspitze erlernen. Jede mit ein bisschen Motivation und Eifer ist bei den Workshops willkommen. Unter dem wachsamen Auge der Volkskünstlerin Małgorzata Połubok werden die Techniken zur Herstellung von Klöppelspitzen geübt. „Die Schwierigkeit besteht darin, dass zwei Hände, d. h. zwei Hemisphären, dabei arbeiten. Für einige ist es schwieriger, aber es ist eine Rehabilitationstechnik für jedes Alter. Wir kehren zum Handwerk zurück und immer mehr Menschen wollen sich an diese Technik erinnern und die Satisfaktion haben, dass sie zum Beispiel solche Dinge können,“ betont die Klöppelspitzen-Meisterin Małgorzata Połubok.

 

Nach Beendigung der Workshops ist im Museum des Oppelner Schlesiens eine Ausstellung geplant. Präsentiert werden Muster der schlesischen Klöppelspitze und Nadelspitze sowie auch das Buch „Schlesische Spitze“ von Gisela Graff-Höfgen. Die Veranstaltung findet am 10. Oktober statt.

 

Dominika Bassek

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