Das Projekt „Archiv der Erzählten Geschichte“ geht in die nächste Runde. Doch diesmal wird das Erfolgsvorhaben nicht in Polen, sondern in Deutschland verwirklicht. Im Juni hat das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit einen diesbezüglichen Vertrag mit dem Berufskolleg der Stadt Hagen (Nordrhein-Westfalen) unterschrieben.
Das Projekt „Archiv der Erzählten Geschichte“ gibt es schon seit 2009. Bis jetzt wurden im Rahmen des Projekts Interviews mit Zeitzeugen vor allem aus der Region Schlesien durchgeführt. „Doch wir dachten, dass es auch gut wäre, Interviews mit Zeitzeugen aus Deutschland auf unserer Internetseite www.e-historie.pl zu veröffentlichen. Das Berufskolleg in Hagen wollte einen Jugendaustausch mit dem HDPZ veranstalten, noch vor der Pandemie. Wir haben ihnen dann aber eine andere Kooperation angeboten, verbunden mit dem ‚Archiv der Erzählten Geschichte‘“, berichtet Martyna Halek vom HDPZ. Ähnlich wie bei den Teilnehmern in Schlesien, sollen die deutschen Jugendlichen Interviews mit lokalen Zeitzeugen durchführen. Am besten mit Menschen, die aus Schlesien vertrieben wurden oder Deutschen, die später aus Polen ausgewandert sind.
Foto: HDPZ
„Dieses Angebot sollte eine Alternative sein zu einem Projekt, das auf persönlichen Treffen basiert, was infolge der Pandemie schwierig war. Die Idee fanden die Hagener gut“, erzählt Martyna Halek. Derzeit versuchen die HDPZ-Mitarbeiter den jungen Deutschen die Idee, die hinter dem „Archiv der Erzählten Geschichte“ steht, mithilfe einiger Online-Schulungen zu erklären. „Ich weiß nicht, wie viele Interviews letztendlich durchgeführt werden, aber ich bin positiv eingestellt. Ich freue mich auch, dass unser Kooperationsvertrag schon unter Dach und Fach ist“, sagt Martyna Halek.
Anna Durecka
