Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Volle Hilfe voraus

Der Bund der Jugend der Deutschen Minderheit (BJDM) startet traditionell zu Beginn des neuen Jahres seine Planungen für das größte Wohltätigkeitsprojekt der deutschen Jugend in Polen. Das „Große Schlittern“ geht in diesem Jahr unter dem Motto „Wielkie Ślizganie – Jazda z pomocą!“ („Großes Schlittern – Volle Hilfe voraus!“) bereits in seine siebzehnte Auflage.

Am 4. März 2023 wird es nach gut einem Jahr wieder so weit sein. In der Oppelner Eishalle Toropol werden Hunderte von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ihre Bahnen auf der Eistafel ziehen und dabei etwas Gutes tun. Den ganzen Tag über können die Besucher bei dem vom BJDM organisierten Projekt für nur einen Złoty Schlittschuhlaufen. Das dabei gesammelte Geld wird wie in jedem Jahr für einen guten Zweck gespendet und kommt einem erkrankten Kind aus der deutschen Minderheit zugute.

 

Aktionstag für Kinderheime aus der Oppelner Region

Neben dem Zugang zur Eishalle bietet der BJDM am Tage seines Projektes ein vielseitiges Programm an. Kindern und Jugendlichen aus Kinderheimen aus der Oppelner Region versucht der BJDM einen interessanten und unvergesslichen Tag zu bereiten. Sie haben die Möglichkeit, gemeinsam mit Freiwilligen Eis zu laufen bzw. es zu erlernen oder an einem der vielen Stände vom Ballonmodellieren und Gesichter bemalen bis hin zu kleinen Spracheinheiten und Gewinnspielen Verschiedenes auszuprobieren. Die Kosten für die Anfahrt und die Verpflegung der Kinder übernimmt der BJDM mithilfe von Sponsoren.

„Gerade jetzt, nachdem das Schlittern 2021 einmal ausgefallen ist und wir in Zeiten leben, in denen auch der Krieg in der Ukraine die Gemüter belastet, haben besonders die Jüngsten die Sehnsucht nach etwas Sport, Bewegung und einem Tag mit Freunden und viel Freude. Dies wollen wir ihnen bieten und dabei Gutes tun“, sagt Anna Walecko, eine der Koordinatoren des Projektes.

 

Hygieneartikel werden gesammelt

Zum Spendensammeln und zum Besuch der Kinderheime beim „Großen Schlittern“ kommt eine weitere Aktion der Jugend der Deutschen Minderheit hinzu. Der BJDM initiiert regelmäßig einige Wochen vor dem eigentlichen Charity-Projekt eine Sammlung von Hygieneartikeln, an der vor allem Deutsche Freundschaftskreise (DFK) und Schulen aus der Umgebung teilnehmen. Von Seifen, Shampoos, Waschmitteln bis hin zu medizinischen Artikeln kommt jedes Jahr eine große Menge an Spenden zusammen. „Wir sammeln die Hygieneartikel sowie Geldspenden im Sitz des BJDM in Oppeln und bringen diese im Anschluss an das Schlittern in die Kinderheime, wo diese gerne entgegengenommen werden und direkt vor Ort helfen“, sagt Florian Kostka, Mitarbeiter beim BJDM, der dieses Jahr ehrenamtlich bei der Aktion mithilft.

Das „Große Schlittern“ ist immer auch das Ergebnis intensiver ehrenamtlicher Arbeit. Fotos: D. Duda

 

„Großes Schlittern“ als Projekt der Freiwilligen

Das „Große Schlittern“ ist immer auch das Ergebnis intensiver ehrenamtlicher Arbeit. Im Vorfeld plant ein Team aus Freiwilligen des Jugendverbands das Ereignis. Es teilt sich die zu erledigenden Aufgaben auf und kommt zu mehreren Vorbereitungstreffen zusammen. Aspekte wie die Miete der Eishalle, das Suchen von Sponsoren, der Kontakt zu den Kinderheimen oder das Erstellen von Plakaten und Flyern sind zu erledigen.

„In diesem Jahr haben wir eine gute Mischung im Organisationsteam. Wir haben Personen, die schon einige Male beim Schlittern dabei waren und uns mit ihrer Erfahrung und ihren Kontakten weiterhelfen. Es sind aber auch ganz neue Mitglieder aus neuen Ortsgruppen oder aus den Jugendpunkten dabei, für die es das erste richtig große Projekt sein wird“, sagt Anna Franik, zweite Projektkoordinatorin des „Großen Schlitterns“. „Dieser Austausch untereinander ist sehr wichtig, da das Schlittern schon eine Art Marke ist und auch in den kommenden Jahren gut weitergeführt werden soll“, ergänzt sie.

Am Tage der Veranstaltung ist es eine Gruppe von mehr als fünfzig Freiwilligen aus den Ortsgruppen des BJDM und den anderen Jugendgruppen, die von der Betreuung der Kinder und Jugendlichen, der Dekoration und dem Ordnungsdienst über die Besetzung der Kasse bis hin zur Essensausgabe ihren Einsatz leisten. „Die Mitglieder des BJDM sehen, indem sie helfen oder einfach nur vor Ort sind, was wir machen. Die Mitglieder der deutschen Minderheit, die Lokalpolitiker und die Medien sehen, was wir auf die Beine stellen. Die polnische Mehrheit erkennt, was junge Menschen der Minderheit für andere junge Menschen machen. Das ist gute Werbung für den BJDM, aber vor allem viel, viel Gutes, was passiert und anderen weiterhilft“, fasst Anna Walecko zusammen.

Dominik Duda

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