Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Waldenburg: Rund um das Schloss Fürstenstein (Teil I)

Es ist das bekannteste und größte Schloss in Schlesien, täglich besuchen es Tausende Touristen. Die meisten beschränken sich jedoch darauf, einen Blick auf die Burg selber, das Gestüt und das Palmenhaus in Liebichau (Lubiechów) zu werfen. Dabei bietet die nahe Umgebung sehr viel mehr.

 

                    Die Ruine der Alten Burg ist einer der interessantesten Plätze rund um Fürstenstein.
                    Foto: Łukasz Malkusz

 

Rund um Fürstenstein gibt es mehrere Parkplätze, am einfachsten wird es, beim Palmenhaus zu beginnen. Man kann mit dem Auto oder den Stadtbussen hierherkommen, der Bahnhof Waldenburg-Sorgau (Wałbrzych-Szczawienko) liegt ein 30 Minuten langer Spaziergang entfernt. Hier sollten wir zunächst nach den grünen Zeichen Ausschau halten. Diese führen uns zuerst ans Tal des Leisebachs (Pełcznica), nach einer halben Stunde sind wir dann an der Alten Burg.

 

Die alte Burg
Es ist schon die dritte Burg, die genau an diesem Platz gebaut wurde. Die erste entstand bereits im 10. Jahrhundert, die zweite im 14. Jahrhundert. Beide verfielen im Laufe der Zeit zu Ruinen, bis schließlich in den Jahren 1794-1797 die dritte Burg errichtet wurde. Nur wurde diese gleich als Ruine gebaut. Graf Hans Heinrich von Hochberg VI wollte einen romantischen Ort im neugotischen Stil haben, der an das späte Mittelalter erinnern sollte. Genau das hat er auch vom Architekten Christian Wilhelm Tischbein erhalten.
In der Ruine wurden mehrmals mittelalterliche Ritterturniere veranstaltet, an denen auch der preußische König Friedrich Wilhelm II teilnahm. In den nächsten Jahrzehnten wurde hier sogar ein Gasthaus eingerichtet. Schließlich brannte die Alte Burg nieder, als 1945 die Rote Armee Fürstenstein einnahm. Auch heute kann man jedoch noch einen Teil der Bauten bewundern. Der Burghof bietet einen guten Ausblick auf Waldenburg (Wałbrzych) und das Waldenburger Bergland.

 

Ab in die Schlucht
Wer Lust hat, kann von der Burg aus den Gipfel der Scheibe besteigen, der mit 433 Metern die höchste Erhebung in der Nähe ist. Diese ist mit einem nicht gekennzeichneten Waldweg zu erreichen, der gegenüber der Alten Burg anfängt. Der Spaziergang zum flachen Gipfel und zurück sollte eine halbe Stunde dauern. Weiter führen uns die grünen Zeichen hinunter ins Tal des Leisebachs, das sich etwa 65 Meter unterhalb der Ruine befindet. Es ist ein kurzer und schneller Abstieg, der etwas Nervenkitzel bietet, bei dem Vorsicht aber ganz sicher vonnöten ist.
Vor uns liegt nun ein 30 Minuten langer Spaziergang am Ufer des Flusses. Hin und wieder können wir nach oben schauen, um dabei zwischen den Baukronen das Schloss Fürstenstein zu erblicken. Auf diesem Weg besuchen wir Orte, über die wir bei der Besichtigung des Schlosses selber nur hören. Auf einer kleinen Insel betreten wir den Kinderfriedhof, wo junge Mitglieder der Familie von Hochberg begraben wurden. Weiter sind am gegenüberliegenden Ufer Eingänge zu kleinen Tunneln zu sehen, die während des Zweiten Weltkrieges unter der Burg gegraben wurden. Damals waren sie ein Teil des geheimnisvollen Projektes „Riese“, heute dienen sie vor allem als Zufluchtsort für mehrere Arten von Fledermäusen.
Am Ende des Tals spazieren wir an der Eibe „Bolko“ vorbei. Der Baum, dessen Umfang 285 Zentimeter beträgt, ist die älteste Eibe in den Sudeten. Ihr Alter wird auf 400 bis 600 Jahre geschätzt. Von hieraus haben wir zwei Möglichkeiten, unsere Wanderung fortzusetzen. Der rote und blaue Wanderweg werden uns zurück zum Parkplatz führen. Wir empfehlen jedoch, lieber dem grünen zu folgen, der uns weitere Andenken an die Vergangenheit sehen lässt.

 

 

Fortsetzung folgt.

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