Gläubige aus Ober- und Niederschlesien kamen heute in Wartha zur traditionellen Wallfahrt der deutschen Minderheit zusammen. Trotz immer noch herrschender Beschränkungen wegen der Corona-Epidemie kamen viele in die Basilika.
Bis zum Jahr 1945 war es für die deutschen Schlesier ein Muss nach Wartha zu pilgern, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist diese Tradition fast in Vergessenheit geraten, denn vor allem in Niederschlesien lebten nur noch wenige alteingesessene Schlesier. “Diese kleinen Gruppen haben aber trotzdem die Walfahrten organisiert und nun werden wir von den Mitgliedern der deutschen Minderheit aus Oberschlesien verstärkt, was Hoffnung macht, dass das Wallfahren zur Muttergottes von Wartha sich wieder im Jahreskalender der Schlesier etabliert”, sagt Pater Marian Arndt, Minderheitenseelsorger des Erzbistums Breslau.
Unter den Gläubigen aus Oberschlesien war auch Gerhard Ciollek aus Peiskretscham, der seit einigen Jahren jedes Mal bei der Wallfahrt in Wartha dabei ist. “Für mich ist die Atmosphäre hier wichtig, denn es geht wirklich um das Wesentliche, den Glauben. Aber diese Wallfahrt hier ist auch eine richtige deutsche Wallfahrt, bei der die polnische Sprache nur am Rand vorkommt”, sagt Gerhard Ciolek. Margarete aus Hamburg, die aus Gleiwitz stammte und dieses Mal zum ersten Mal an der Wallfahrt teilnimmt, weil es sich während Urlaubs bei der Familie so ergeben hat, sagt auch, die Atmosphäre wäre eine besondere. “Ob ich aber jedes Jahr nun kommen kann, weiß ich nicht. Gut aber, dass die Gottesdienste übers Internet zu sehen sind, dann werde ich in Hamburg geistig mit dabei sein, bei den nächsten Pilgerfahrten”, sagt Margarete.
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Rudolf Urban